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Channel: Zugkunft – SBB Blog.
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Innovation, Networking, Nachtschichten: Die «Hacking Days» von SBB IT.

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Losgelöst von Tagesgeschäft innovative Ideen spinnen und diese auch gleich umsetzen: An den zweiten «Hacking Days» der SBB trafen sich IT-Fachkräfte unter dem Motto «Digitalisierung: Software is eating the world».

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Konzentriert bei der Arbeit: Ein Team der «Hacking Days» beim Programmieren in der Gruppe.

Ende November trafen sich 20 Software-Entwickler und -Architektinnen in Kandersteg, um sich ein Wochenende lang spontan und kreativ innovativen Ideen zu widmen. Am SBB internen Anlass wurde unter anderem an einem Billettautomaten getüftelt, der während des Druck des Billets die nächste Verbindung zum Zielort ausgibt, oder ein Prototyp einer Quiz-App entwickelt, bei der sich die Mitarbeiter mit ihrem Bahn-Wissen duellieren können. Alle fünf Teams haben in drei Tagen einen präsentationsfähigen Stand ihrer Software erreicht und diesen zum Abschluss vorgestellt.

 

Wir haben Michael Rothenbühler, Mitglied des Organisationskommitees, ein paar Fragen zu den «Hacking Days» gestellt.

Was ist die Motivation der SBB IT einen solchen Event für die Mitarbeitenden zu organisieren?
Wir vom Java:Core Kernteam definieren Vertiefungsthemen und organisieren Events, an denen sich unsere Mitarbeitenden weiterbilden und austauschen können. Bereits 2014 hatten wir die Idee einen Event zu schaffen, an dem wir ganz unverkrampft und in einer völlig anderen Form Ideen austauschen, Knowhow aufbauen und – last but not least – networken können. So waren die «Hacking Days» geboren.

Im Jahr 2015 fanden die «Hacking Days» nun zum zweiten Mal statt. Der Plan scheint also zu funktionieren?
Ja, auf jeden Fall! Bereits die erste Durchführung war ein Erfolg, damals waren wir neun Teilnehmende. Trotz Unzufriedenheit bezüglich der Ergebnisse äusserten sich die meisten Teilnehmende sehr positiv und waren vom Format überzeugt. Da der Event für uns alle Neuland war, unterschätzten wir damals den Vorbereitungsaufwand. Aus diesen Fehlern haben wir gelernt. Im 2015 haben alle Teams Vorarbeit geleistet, dazu gehörte vor allem auch die Koordination der Aufgaben innerhalb des Teams. Dies ermöglichte die Entwicklung vom fünf verschiedenen funktionstüchtigen Applikationen innerhalb der drei Tage.

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Kandersteg, der Durchführungsort der «Hacking Days 2015».

Was unterscheidet denn die «Hacking Days» von der täglichen Arbeit? Oder wird ähnlich gearbeitet wie im normalen Projektgeschäft?
Die Themen der «Hacking Days 2015» konnten von den Teilnehmenden selbst gewählt werden. Dementsprechend war die Motivation noch höher, als im täglichen Projektgeschäft. Teilweise wurde bis um 2 Uhr nachts programmiert und diskutiert – freiwillig natürlich. Das habe ich im Projektgeschäft bisher noch nicht erlebt..;-)

Neben der freien Themenwahl finde ich auch den Durchführungsort erwähnenswert. Es hat gut getan, in einer anderen Umgebung, an einem neuen Ort zu arbeiten. Ansonsten haben wir – jedenfalls in meinem Team – ähnlich wie im Projektgeschäft gearbeitet: Aufgaben festlegen, priorisieren, diskutieren, Aufgaben erledigen.

 

Wird es «Hacking Days 16» geben? 

Wir werden auch dieses Jahr wieder «Hacking Days» durchführen. Die Motivation, der Knowhow-Aufbau, die Vernetzung der Mitarbeitenden und viele weitere Punkte sprechen klar für diesen Anlass. Wir freuen uns auch in diesem Jahr wieder viele engagierte und motivierte Kolleginnen und Kollegen dabei zu haben.

 

Und was meinen die Teilnehmenden?


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Dass man sich so rege austauschen, so viel lernen und so viel erreichen kann, wie an den «Hacking Days», das gibt es selten. Das motiviert mich sehr. Olivier Wolf, Application Engineer

 

hacking-days_lehmann2Top motivierte Leute, interessante Projekte und eine super Location mit tollem Essen – das waren die «Hacking Days 2015». Dabei ist erstaunlich, was in der kurzen Zeit alles erreicht werden kann. Für mich ein sehr tolles Ereignis im Jahr 2015. Bis zum nächsten Mal! Reto Lehmann, Application Engineer

 

hacking-days_oswald2Der Event war perfekt organisiert und ein voller Erfolg. Mit beeindruckendem Einsatz wurden tolle Ergebnisse erarbeitet. Dabei kam das Networking auch nicht zu kurz. Baltisar Oswald, Software Architekt

 

hacking-days_masen2Eine solch starke Energie habe ich bei einem solchen Event noch nicht gespürt. Trotz Doppelschichten waren alle hochmotiviert, so weit wie möglich zu kommen! Igor Masen, Platform Engineer

 

 

Text und Fotos: Markus Neuenschwander

 

Die SBB Informatik steuert und entwickelt die konzernweite IT-Landschaft der Schweizerischen Bundesbahnen und ist mit 1100 Mitarbeitenden eine der grössten IT-Arbeitgeberinnen der Schweiz. Sie setzt jährlich über 400 IT-Projekte mit einem Gesamtvolumen von über 250 Millionen Franken um.

Interessierst du dich für einen IT Job bei der SBB? Informiere dich jetzt über die verschiedenen Einstiegsmöglichkeiten oder bewirb dich direkt auf einen der SBB Jobs.

 


Der Trend zur Teilzeit ist ungebrochen.

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Der Trend zur Teilzeit ist ungebrochen: Auch die SBB will, wo immer möglich, noch mehr Teilzeitstellen anbieten. Doch was ist der Preis für die wachsende Freiheit? Und wo liegt der Gewinn? Mitarbeitende zeigen, wie sie ihre geteilte Zeit nutzen – und was ein Teilzeitpensum alles mit sich bringt.

Text: Nani Moras | Fotos: Stefan Schmidlin

Immer mehr Menschen filtern gleich bei der Stellensuche alle hohen Pensen raus. Nicole Eichenberger, Fachspezialistin beim Diversity Management SBB, bestätigt die Entwicklung zu mehr Teilzeit: «Der Trend geht hin in Richtung mehr frei verfügbare Zeit.» Kinderbetreuung ist längst nicht mehr der einzige Grund für den Teilzeitwunsch. Sei es für das Hobby, für das freiwillige Engagement, für ein politisches Amt, für ein eigenes Geschäft oder schlicht zur Erholung – die Gründe sind vielfältig.

Wer sitzt am längeren Hebel?

Die SBB ist beim Thema Teilzeit Vorreiterin. Inzwischen rangiert sie unter den vier grössten Anbieterinnen von Teilzeitstellen in der Schweiz. Seit 2000 gehört Teilzeitförderung zu den Zielen in der Personalpolitik. Anfangs wurde Teilzeit als Massnahme gefördert, um Beruf und Familie vereinbaren zu können. «Es waren die Frauen, die Teilzeitarbeit vorangetrieben haben», sagt Nicole Eichenberger. Externe Betreuungsangebote waren damals rarer als heute. Sie fasst zusammen: «Dank Teilzeit behielten Frauen einen Fuss im Arbeitsprozess. Ein reduziertes Pensum hiess jedoch meist, auf interessante Aufgaben oder Karriere zu verzichten.»

Seitdem hat sich einiges getan. Das Teilzeitangebot hinkt aber der Nachfrage hinterher. «Weil es heute an Fachkräften mangelt, sind Mitarbeitende am längeren Hebel», sagt Personalchef Markus Jordi. Will die SBB auch künftig gut ausgebildete Leute, tut sie gut daran, noch mehr attraktive Teilzeitstellen anzubieten. Dies haben viele Vorgesetzte erkannt. Es zeigt sich eine Kettenreaktion: Dank mehr Teilzeitpensen in Leitungspositionen gibt es auch mehr Vorgesetzte, die Teilzeit aus eigener Erfahrung kennen und somit offen dafür sind.

Mittlerweile werden die meisten Stellen mit 80 bis 100 Prozent, wo möglich auch mit tieferen Pensen, ausgeschrieben. Bereiche mit planbaren Schichten bieten sich geradezu an. Die Betriebszentrale Mitte etwa wirbt mit Teilzeitstellen erfolgreich Zugverkehrsleiterinnen an. Für Mütter der passende Wiedereinstieg.«Ein Viertel meines Teams arbeitet Teilzeit», sagt Teamleiter Hansruedi Gygax.

Nicht alles Gold, was glänzt.

Mehrheitlich arbeiten Frauen Teilzeit. Laut Nicole Eichenberger befürchten Männer mit Teilzeitwunsch oft, keine interessanten Aufgaben mehr zu erhalten. «Ich rate ihnen, mit dem Chef, der Chefin über die konkreten Aufgaben zu sprechen.» Vorgesetzte und Mitarbeitende müssen sich aber im Klaren sein: Eine Person wird mit 60 Prozent nicht denselben Umfang an Projekten stemmen können wie eine mit Vollzeitpensum. So klagen Mitarbeitende mit Teilzeitpensen mancherorts über unrealistische Erwartungen der Vorgesetzten.

Teilzeitarbeitende seien keine Zeitjongleure, betont Personalchef Markus Jordi: «Auch die Zeit ausserhalb der Arbeitszeit muss planbar sein.» Wenn die Flexibilität zu einer Art Arbeit auf Abruf werde, könnten sich die Mitarbeitenden nicht erholen. Ausserdem dürften Stellen nicht so ausgestaltet sein, dass in 80 Prozent der Zeit und mit 80 Prozent des Lohns dasselbe wie bei einem Vollzeitpensum zu leisten sei. Wohl sind die Mitarbeitenden selbst verantwortlich, dass sie ihr Teilzeitpensum leben können. Die Vorgesetzten sollten aber darauf achten, dass die Mitarbeitenden ihre Teilzeittage beziehen können.

Nur für Gutverdiener?

Fakt ist: Teilzeitarbeit nimmt zu, auch wenn das organisatorisch kein Zuckerschlecken ist. Es gibt Teilzeitstellen heute auch in Bereichen, wo das vor zehn Jahren undenkbar gewesen wäre, wie etwa im Rangierbereich. Die finanzielle Einbusse ist jedoch die grösste Hürde, den Schritt in die Teilzeit zu wagen. Bleibt sie also ein ferner Wunsch für Mitarbeitende mit tiefen Löhnen? «Manchmal führt ein mutiger Schritt zu einer Lösung in der Familie», erzählt Eichenberger. «Etwa mit dem beruflichen Wiedereinstieg der Partnerin.» Seit Kurzem steht den Mitarbeitenden zudem das Lebensarbeitszeitmodell «Flexa» zur Verfügung. Damit kann freie Zeit angespart werden, ohne gleich das Pensum kürzen zu müssen.

Die Erwartungen der Kunden und Partner.

Gilt also: Jedem und jeder seine oder ihre Teilzeit? «Ich bin nicht per se ein Freund von sehr tiefen Beschäftigungsgraden. Sie können zu weniger Effizienz führen», sagt Markus Jordi. Die Kundinnen und Partner erwarteten, dass die Mitarbeitenden für sie da sind; deren Pensum interessiere sie nicht. Eichenberger stimmt zu, dass Führung und Informationsfluss bei tiefen Pensen aufwändiger seien. Allerdings seien Mitarbeitende mit Pensen unter 40 Prozent genauso effizient. Es gelte, situationsbezogen zu beurteilen und nicht a priori abzuwinken. Eine Umfrage zur Personalfluktuation hat nämlich gezeigt: Die SBB verliert regelmässig junge Mitarbeitende, weil diese eine Ausbildung beginnen. «Ein 30-Prozent-Pensum als Übergangslösung würde dem entgegenwirken», so Eichenberger.

Demnach können alle von einem breiten Angebot an Arbeitszeitpensen profitieren? Markus Jordi weiss, wohin die Frage zielt: Der Teilzeitstopp für die Lokführenden Personenverkehr ist ein Dauerbrenner. «2016 bleibt der Bestand beim Lokpersonal angespannt und lässt wenig Spielraum zu.» Die Ausbildungsoffensive von Lokführenden zeigt aber Wirkung, bei Engpässen übernehmen Lokführende von Cargo Touren im Personenverkehr. «Wir sollten im vierten Quartal 2016 vermehrt Teilzeitgesuche bewilligen können.» Zwar ist es kein Recht, das Arbeitspensum an die jeweiligen Lebensrealitäten anpassen zu können. Aber zufriedene Mitarbeitende mit einer guten Work-Life-Balance bleiben länger im Unternehmen.

 

 

Die Teilzeitmodelle der SBB:

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Rea Vögeli Wieland: «Es braucht viel Organisation.»

Mein Arbeitspensum habe ich immer den aktuellen Bedürfnissen angepasst. Nach der Lehre als Betriebsdisponentin war lange Vollzeitarbeit angesagt. Als ich Mutter wurde, wusste ich: Ich will berufstätig bleiben. Also reduzierte ich auf 50 Prozent. Dass mein Partner im selben Team tätig war, hat die Organisation des Alltags erleichtert. Eine Zeit lang gaben wir uns als Schichtarbeitende die Klinke in die Hand. Ein Glück, dass die Grosseltern in Notfällen einspringen konnten. Dennoch: Ich hatte einen grossen organisatorischen Aufwand. Als meine Kinder ins Schulalter kamen, nutzte ich die freie Zeit, um mich weiterzubilden. Für meine aktuelle Stelle als Teamleiterin drängte sich die Erhöhung auf 80 Prozent auf. Von meinen 23 Mitarbeitenden arbeitet rund ein Viertel Teilzeit – es sind sowohl Frauen als auch Männer. Klar, dies bedeutet mehr administrative Führung. Aber unter dem Strich ist das kaum bedeutsam. Ich freue mich jeweils zu sehen, wie gut informiert meine «Teilzeiter» übers Unternehmen sind. Auch fachlich stehen sie den «Vollzeitern» in keiner Weise nach. Problemlos kann ich sie anfragen, bei kurzfristigen Ausfällen einzuspringen. Aus eigener Erfahrung weiss ich: Als Teilzeitarbeitende gefragt zu sein, gibt einem ein gutes Gefühl. Ich habe sowohl Führungs- als auch operative Aufgaben: Diese Mischung gefällt mir. Weil ich nur noch zur Hälfte als Disponentin Bahnverkehr im Schichtbetrieb tätig bin, kann ich auch mal von zu Hause aus arbeiten oder den freien Mittwoch verschieben.

 

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Beatrice Stierli: «Viel hängt vom Chef ab.»

In meinem Wohnort Allschwil engagiere ich mich als Einwohnnerrätin. Dieses Amt war allerdings nicht der Auslöser für mein reduziertes Pensum bei der SBB. Es war umgekehrt: Weil ich Teilzeit arbeite, war ich offen für ein Engagement. Wenn die Aufgaben im Beruf klar sind, muss man nicht immer vor Ort sein. Dank der Kaffeepausen bekomme ich alles Nötige mit. Als ich bei der Bahn startete, gabs nur Vollzeitjobs. Nach zehn Jahren brauchte ich neben dem stressigen Beruf als Leiterin Billettschalter mehr Zeit für mich. Eine damals unübliche Bitte. Man zweifelte, dass Teilzeit in einer Leitungsposition machbar sei. Dank des offenen Chefs klappte es. Mein zweiter Reduktionswunsch auf 50 Prozent – ich war Mutter geworden – wurde nicht erfüllt. Aber ich erhielt eine andere Stelle, wo ich später wieder aufstocken konnte. In den letzten 22 Jahren bei der SBB hatte ich also verschiedene Teilzeitpensen. Mein Engagement ausserhalb des Berufs ist mir wichtig: Ich war im Spitex-Vorstand, Präsidentin des Schwimmclubs, und nun bin ich Einwohnerrätin. Das gibt mir Ausgleich, und ich halte meine Führungskompetenzen in Schwung. Das Pensum erhöhen würde ich für eine neue Führungsaufgabe, aber höchstens auf 80 Prozent.

Beruf und Berufung.

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Von der Quereinsteigerin zur Berufsbildnerin: Zugverkehrsleiterin Manuela Huber liebt ihren Beruf und begeistert nun andere dafür.

Eigentlich hätte alles ganz anders kommen können. Dann würde Manuela Huber auch heute noch im Overall und mit Atemschutzmaske Autos lackieren. Doch Manuela wollte für die SBB arbeiten und suchte deshalb auf der SBB Jobs Website nach einer Stelle als Fahrzeuglackiererin, als ihr ein Beruf ins Auge sprang, der ihre Berufung werden sollte: Zugverkehrsleiterin.

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Zugverkehrsleiterin Manuela Huber im Kommandoraum der Betriebszentrale Mitte: Hightech so weit das Auge reicht.

Zugverkehrsleitende sorgen dafür, dass Züge sicher und pünktlich ihr Ziel erreichen. Dazu stellen sie die nötigen Weichen und Signale. Vieles läuft automatisiert ab, doch bei einer Störung ist schnelles Eingreifen gefragt.

2013 absolvierte Manuela ihre Ausbildung. Acht Monate Theorie und Praxis, drei Monate Einarbeiten in der Betriebszentrale. «Das war streng», erinnert sie sich. «Aber die Momente, in denen ich zum ersten Mal das neu Erlernte anwenden konnte, waren super motivierend.»

Heute arbeitet die 24-Jährige in der Betriebszentrale Mitte in Olten. Vom topmodernen Kommandoraum aus wird der gesamte Bahnverkehr von Bern bis Basel, Luzern und zum Heitersberg in Richtung Zürich gelenkt. Manuela arbeitet mit sechs weiteren Zugverkehrsleitenden, Disponenten und Informationsspezialisten im Sektor Mittelland. Auf den zehn Bildschirmen läuft schematisch der Zugsverkehr von Rothrist bis Bern, Solothurn und Luzern. Und obwohl fast 100 Personen in diesem Kommandoraum arbeiten, bleibt es ruhig. «Lautes Rufen oder Schreien ist bei uns verpönt – auch bei Störungen», sagt Manuela. Und wenn der Zugsverkehr ohne Probleme abläuft, kann sie auch mal den Ausblick vom vierten Stock über Olten geniessen: «Im Winter die Schneelandschaft oder im Frühling der blühende Dschungel entlang der Aare – wunderschön!»

Weil die Züge rund um die Uhr unterwegs sind, steht auch der Kommandoraum nie still. Manuela arbeitet im Drei-Schicht-Betrieb. Der Frühdienst beginnt um vier Uhr, der Mitteldienst um zwölf Uhr und der Spätdienst um 19 Uhr. «Der Mittel- und Spätdienst gefällt mir am besten, dann bin ich am fittesten», gesteht Manuela. Der Frühdienst sei aber auch kein Problem, wenn sie mal aufgestanden sei, ergänzt sie lachend.

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Manuelas Arbeitsplatz befindet sich in der Betriebszentrale Mitte in Olten.

«Zugverkehrsleiterin ist mein Traumberuf», sagt Manuela. Und sie begeistert auch gerne andere dafür. Als Berufsbildnerin betreut sie KV-Lernende, die in der Betriebszentrale ihr drittes Lehrjahr absolvieren. Ihnen zeigt sie die Grundlagen der Zugverkehrsleitung, hilft beim Reglemente büffeln und motiviert die Jugendlichen zum Durchhalten, wenn mal etwas nicht auf Anhieb klappen will. Mit dem KV-Abschluss in der Tasche können die Jugendlichen anschliessend eine verkürzte Ausbildung als Zugverkehrsleitende absolvieren. Und treffen dann schon bald wieder auf Manuela.

Auch für ihre eigene Karriere hat Manuela den nächsten Schritt ins Auge gefasst: «Im Herbst möchte ich die interne Ausbildung zur Assistentin Disponent Bahnverkehr beginnen.» Dann wird sie den Zugverkehr auch disponieren und planen. Und sie ist glücklich, dass beruflich dank dem Besuch der SBB Website alles ganz anders gekommen ist.

 

Möchtest auch du die Weichen für deine Zukunft stellen?

Wir suchen angehende Zugverkehrsleitende für die Betriebszentralen in Olten, Zürich Flughafen, Lausanne und Pollegio. Während der Ausbildung bist du bei uns angestellt und erhältst einen Ausbildungslohn. Informiere dich auf www.sbb.ch/zvl über die aktuell offenen Ausbildungsstellen und melde dich zu einer Infoveranstaltung an.

 

Frauen in MINT-Berufen bei der SBB.

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MINT-Berufe haben mit Minze nichts zu tun: Der Begriff steht für Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Frauen sind in diesen aufkommenden Branchen deutlich untervertreten. Was tut die SBB, um den Frauenanteil zu erhöhen?

Im Januar 2016 wurde die WEF-Studie «The Future of Jobs» publiziert, die schätzt, dass die Digitalisierung fünf Millionen Jobs kosten werde. Besonders Frauen seien von dieser vierten industriellen Revolution betroffen, denn sie seien heute vorwiegend in Berufen tätig, die von der Digitalisierung wegrationalisiert werden könnten.

SBB MINT Frauen bei der SBB

Die SBB fördert den Einstieg von Frauen in den MINT-Berufen.

MINT-Berufe sind Jobs der Zukunft.
Branchen, die im Zuge der Digitalisierung an Bedeutung gewinnen, sind insbesondere die traditionellen MINT-Disziplinen. In diesen Berufen bilden die Frauen eine deutliche Minderheit. Hinzu kommt, dass Frauen auf dem Arbeitsmarkt generell untervertreten sind.

Die Konsequenzen dieser weiblichen Untervertretung seien klar, schreibt das WEF: Hält sich die Geschlechterkluft in der Industrie weiterhin so hartnäckig und nimmt die Bedeutung der MINT-Branchen nach wie vor massiv zu, verpassen die Frauen die attraktivsten Jobs der Zukunft.

Gezieltes Hochschulmarketing.
Die SBB fördere den Frauenanteil in MINT-Berufen aktiv, indem sie beispielsweise an Hochschulmessen oder eigenen Anlässen die MINT-Berufsfelder hervorhebe, so Judith Renevey, Fachverantwortliche Diversity. «Zudem ist die SBB Fördermitglied in der Schweizerischen Vereinigung der Ingenieurinnen (SVIN). Die Mitgliedschaft öffnet Türen zum Netzwerk und zu Anlässen, wo sich die SBB im direkten Dialog mit dieser Zielgruppe als attraktive Arbeitgeberin positionieren kann», erklärt Renevey.

Heute sind rund 9 Prozent der 1200 Ingenieurberufe bei der SBB von Frauen besetzt, insgesamt üben Frauen etwa 18 Prozent der MINT-Jobs bei der SBB aus. Dazu gehören beispielsweise Architektinnen und IT-Spezialistinnen. Mit diesen Zahlen seien jedoch nicht alle SBB Berufe abgedeckt, die naturwissenschaftliches und technisches Fachwissen voraussetzen.

Qualifizierte Frauen im Kader.
Anfang März 2016 publizierte «The Economist» den «Glass Ceiling Index». Der Begriff der gläsernen Decke steht für die Tatsache, dass qualifizierte Frauen kaum ins Topkader von Unternehmen oder Organisationen vordringen und spätestens auf der Ebene des mittleren Managements stehen bleiben. Dieser Index windet der Schweiz in Sachen Gleichstellung kein Kränzchen. Unser Land befindet sich deutlich unter dem Durchschnitt der OECD-Staaten, nämlich an viertletzter Stelle im Ranking, einen Platz vor der Türkei. Angeführt wird die Liste, wen wundert’s, von den skandinavischen Ländern.

Mentoring für Frauen bei der SBB

Die SBB sorgt mit verschiedenen Massnahmen, wie beispielsweise Mentoring Programmen, für einen erhöhten Frauenanteil.

Bei der SBB liegt der Anteil der Frauen in Führungs- und Managementpositionen bei 12 Prozent, ohne das Fachkader mit einzuberechnen. «Im Topkader beträgt der Frauenanteil 22%. Bei der SBB gibt es demnach keinen Hinweis auf einen Glass Ceiling Effekt auf Ebene Topkader», so Renevey. Die SBB unternehme konkrete Schritte, um den Frauenanteil in unteren und mittleren Kaderpositionen zu steigern:

  1. Mentoring-Programm für Frauen: Die SBB begleitet Frauen in ihrer Karriereentwicklung und bildet sie für Führungspositionen aus. Die Mentoren sind erfahrene Damen und Herren aus dem mittleren Kader oder Topkader. Sie treffen ihre Mentees während einem Jahr ca. alle sechs Wochen und nehmen ihnen gegenüber eine Beratungs- und Vernetzungsfunktion ein. Hauptfokus sind die Zielfindung, der Entwicklungsplan sowie regelmässige Zielchecks. Workshops zu Themen wie «Kommunikation» oder «Rede- und Präsentationskompetenz» bilden weitere Bausteine des Programms.
  2. Ab 2016 werden neu «Führung&ich Events» für Mitarbeiterinnen mit Interesse am Thema «Führung» veranstaltet. Frauen sollen weibliche Rollenmodelle erhalten, indem sie deren Erfolgsgeschichten in Kaderfunktionen und / oder MINT-Berufen hören und sich mit ihnen austauschen können.
  3. Flexible Arbeitsmodelle ermöglichen: Teilzeitmodelle wie wöchentliche oder tägliche Arbeitszeitverkürzung sowie Job-Sharing sind im Einvernehmen mit den Vorgesetzten auf verschiedene Arten möglich.
  4. Elternurlaub: Mütter profitieren bei der SBB von einem grosszügigen, 18-wöchigen Urlaub (Väter erhalten 10 Tage Vaterschaftsurlaub). Eltern haben zudem die Möglichkeit, einen unbezahlten Erziehungsurlaub von bis zu drei Monaten zu beziehen.
  5. Kinderbetreuung anbieten: Mitarbeitende mit Kindern werden bei der familienexternen Kinderbetreuung unterstützt. Je nach Einkommen übernimmt die SBB bis zu 90 Prozent der Betreuungskosten und bietet in ausgewählten Kindertagesstätten Plätze an.

Diese Massnahmen machen die SBB nicht nur für MINT- und Kaderfrauen attraktiv, sondern für Frauen generell.

«Auf Quotenregelungen für die Belegschaft verzichtet die SBB bewusst und arbeitet dagegen mit Zielwerten», so Renevey. «Viele Frauen selbst lehnen Quoten ab, weil sie für ihre Fähigkeiten und Qualifikationen geschätzt werden wollen und nicht, um eine vorgegebene Zahl zu repräsentieren.

Haben wir dein Interesse geweckt? Erfahre mehr über die Arbeitswelt bei der SBB. Unsere offenen Stellen findest du hier.

Von wegen Freizeitreisende sollen Pendlern Platz machen…

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Freizeitreisende haben in Zügen der Hauptverkehrszeit nichts zu suchen. Unsere Autorin Marianne Schild hat sich zu dieser weit verbreiteten Meinung Gedanken gemacht. Eine Glosse.

Ich wundere mich immer wieder über Pendler, die sich ausgiebig über Freizeitreisende in Hauptverkehrszeiten auslassen. Du kennst sie doch sicher auch, diese Lieblingsbeschäftigung der Pendler-Blogger, dieser selbsternannten Prinzen und Prinzessinnen des Bahnsystems, oder? Das tönt ungefähr so:

  • «Dann steht da doch tatsächlich so ein Vater mit seinen zwei Kindern auf dem Perron und drückt sich auch noch in den Zug rein. Und das Schlimmste ist: Er hatte einen Kinderwagen dabei. Kannst du dir das vorstellen, einen Kinderwagen?»
  • «Oh mein Gott, die Wanderer. Mit den Wanderschuhen und Faserpelz. Die packen allen Ernstes etwas zu essen aus ihrem Rucksack. Und wenn du wirklich Pech hast, so richtig, dann fangen sie auch noch an zu jassen, haben es lustig und freuen sich am Leben.»
  • «Also nein, Gruppen haben in der ersten Klasse nichts zu suchen. Die sind viel zu laut, ja weil die reden ja zusammen.»
  • «Was bitte sehr haben Pensionierte im Zug von Zürich nach Bern um 7:02 Uhr zu suchen? Das sind doch Pensionierte, die Grauhaarigen dort. Ich meine, wenn sie nicht zu einer anderen Zeit reisen können, dann sollen sie doch sonst was machen. Aber doch nicht das Wirtschaftswachstum gefährden, mit ihren drei Sekunden, die sie länger zum Aussteigen brauchen.»

Ich begegne auch im privaten Umfeld immer wieder solchen Leuten. Leuten die meinen, die Züge von 6.00 – 8.00 und 17.00 – 19.00 Uhr seien ausschliesslich für Leute mit Reisegrund «Erwerbstätigkeit» da und Freizeitreisende hätten ihnen Platz zu machen. Weil sie MÜSSEN ja zur Hauptverkehrszeit reisen. Hast du diesen Spruch nicht auch schon tausend mal gehört? Aber was heisst schon «müssen»?

Wenn man den Studien glaubt, und ich glaube an Studien, dann können zwischen 50 und 65 Prozent der Erwerbstätigen in der Schweiz ihre Arbeit zeitlich und örtlich unabhängig erledigen. Irgendwie habe ich rein intuitiv das Gefühl, dass die Pendler-Prinzen auch zu denen gehören. Aber ich kann mich täuschen. Vielleicht arbeiten die Pendler-Prinzessinnen als Verkäuferinnen im Coop oder als Lehrerinnen im Gymnasium und sind daher an fixe Arbeitszeiten gebunden. Spielt eigentlich keine Rolle. Sicher ist, dass in den vollen Hauptverkehrszügen die Anzahl derjenigen, die ihre Reisezeit flexibel gestalten könnten, hoch ist. Und dabei könnten sie in der Nebenverkehrszeit ökonomischer, ökologischer und erst noch viel komfortabler reisen. Egal, was der Reisegrund ist.

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Wären da nicht die mächtigen sozialen Normen, geprägt von Arbeitseifer und Fleiss in direkten Zusammenhang gebracht mit frühem Aufstehen. Es würde mich ja sehr freuen, wenn die Grundsatzthese «Wer nicht arbeitet, ist weniger wert» nicht stimmen würde. Aber wer die Serie «Stadt ohne Namen» von Arte France gesehen hat, weiss, dass etwas Wahres daran ist und dass wir da nicht hinwollen. Wer sagt: «Morgenstund‘ hat Gold im Mund», dem entgegne ich: «Biorhythmus» Wer sagt: «Zeit ist Geld», dem sage ich: «auch Freizeit ist Geld». Wer sagt: «Freizeitreisende sollen den Berufsreisenden Platz machen», den frage ich «Wieso denn? Mach doch selbst Platz» Und ich sage euch allen: «Tut es mir gleich»! Work Smart nennt sich diese Art zu arbeiten, welche übrigens noch viele weitere Vorteile mit sich bringt. Mehr Informationen auf der Seite von Work Smart.

Natürlich ist es wichtig, dass der Arbeitgeber da mitspielt. Und überhaupt: warum nicht gleich ein Spiel daraus machen? Motiviere deine Kollegen und Vorgesetzten zum Mitmachen. Die Teilnahme an einer Sitzung per Videokonferenz zählt 10 Punkte. Jeder Pendelweg, bei dem ein voller Zug vermieden werden konnte, zählt zwanzig. Das Team davon überzeugen, erst um 13 Uhr in der Kantine zu Mittagessen, zählt jedes Mal dreissig. Wenn die Kolleginnen und Kollegen dann auch später kommen oder früher gehen hat man schon am ersten Tag ein weniger schlechtes Gewissen. Und nach ein paar Wochen merkt man es schon gar nicht mehr. Am Ende des Monats wird derjenigen oder demjenigen mit den meisten Punkten die Krone aufgesetzt. Damit hätten wir auch geklärt, wer wirklich die Bezeichnung Pendler-Prinzessin und Pendler-Prinz verdient.

Abschliessend möchte ich allen unseren hoch geschätzten Freizeitkundinnen und -kunden sagen: Ihr seid in unseren Zügen jederzeit willkommen. Ich persönlich empfehle euch, Züge in der Nebenverkehrszeit zu nutzen. Dann werdet ihr nicht von klackernden Tastaturen und eiserner Stille gestört.

 

Work Smart Initiative.
 
Flexible, ortsunabhängige Arbeitsformen sind in vielerlei Hinsicht eine echte Win-Win-Situation. Sie erhöhen die Personalmotivation, steigern die Produktivität und entlasten die Hauptverkehrszeiten. Die Work Smart Initiative möchte deshalb Unternehmen und Institutionen bei der Umsetzung von flexiblen Arbeitsformen unterstützen. «Work Smart» wird von der SBB und weiteren grossen Schweizer Arbeitgebern getragen.

MINT-Frauen im Projekt «Gottardo 2016»

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«Eigentlich gibt es keinen typischen Arbeitsalltag.» Joanna Raszyk ist passionierte IT-Frau bei der SBB. Ihr Wissen setzt Sie für den Gotthard-Basistunnel ein. Was sie genau macht und wie sie das männerdominierte Arbeitsumfeld erlebt, verrät sie uns im ersten von zwei Interviews mit Frauen, die einen MINT-Beruf (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) gewählt haben.

Wie lautet Ihre genaue Berufsbezeichnung?

Ich arbeite in der Rolle als Technische Applikationsmanagerin (Application Operation Manager AOM) und bin zuständig für das Technische Applikationsmanagement.

Wann und warum haben Sie sich dazu entschieden, diesen für Frauen unkonventionellen Berufsweg zu wählen?

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Joanna bespricht mit ihrem Arbeitskollegen das SBB Überwachungssystem.

Im Jahr 2001 entschied ich mich für einen Wechsel in die Telekommunikation, obwohl ich damals mitten im fünften Jahr meines Astronomie-Studiums steckte. Dieses schloss ich ein Jahr später trotzdem ab. Ich fing also ein neues Vollzeitstudium an, was im Alter von 23 Jahren eine schwierige Entscheidung war. Dank der Unterstützung meiner Familie, eines Hochschulstipendiums und der Gelegenheitsarbeit als Privatlehrerin konnte ich mir dieses Studium schliesslich leisten. Der Wechsel in Richtung Telekommunikation/IT erachte ich rückblickend als eine der besten Entscheidungen meines Lebens.

Was waren Ihre Aufgaben rund um den Gotthard-Basistunnel? Wie können wir uns Ihre Rolle konkret vorstellen?

Meine Aufgaben betreffen ausschliesslich die Steuerungs- und Überwachungssysteme der Tunnelleittechnik (TLT) im Gotthard-Basistunnel. Primär beschäftige ich mich mit dem untergeordneten Expertensystem (EXPS), ein Rechnersystem das von der AlpTransit Gotthard AG für die Steuerung und Überwachung der verschiedenen, elektromechanischen Anlagen (sogenannte Gewerke) im Gotthard-Basistunnel aufgebaut wurde, z.B. Tunnelleittechnik (TLT), Bahnkommunikationsanlage (BKA), Datennetz (DN), Tunnelfunk (TFK), Videosysteme (VS) u.a. Mein Team ist zurzeit an der Integration und Inbetriebnahme dieses Systems, welches wir ab 1. Juni 2016 bei SBB in Betrieb nehmen werden.

Parallel dazu arbeite ich im Projekt «Rechnerüberwachung GBT» mit, bei dem ich für die Spezifikation der Lösung und die eigentliche Umsetzung zuständig bin. Ziel ist es, eine zusätzliche Überwachung für die gesamten Rechner des Gotthard-Basistunnels aufzubauen. Bei sämtlichen Aufgaben fällt viel Engineeringarbeit an. Je nachdem, wie die Lösung aussieht, müssen wir beispielsweise neue Server bestellen, diese in einen Serverraum bringen und montieren, dann ein Betriebssystem und eine Virtualisierungssoftware mit mehreren virtuellen Maschinen installieren. Anschliessend müssen wir die IBM Software, die bei der SBB für die Überwachung von Netzwerk- und Infrastrukturelementen eingesetzt wird, installieren, konfigurieren und integrieren.

Joanna_GBT2Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

Eigentlich gibt es keinen «typischen» Arbeitsalltag. Die meisten Tage verbringe ich am Laptop mit dem Dokumentieren, Installieren, Konfigurieren und Testen der Software. Es gibt aber Tage, an denen ich zu mehr Bewegung komme, z.B. um im Serverraum

Reparaturen am Server vorzunehmen oder einen neuen Server zu montieren. Manchmal fahre ich auch an andere Standorte wie Erstfeld oder Pollegio, um beispielsweise Tests vor Ort durch.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf am besten?

Meine Aufgaben und Tätigkeiten sind sehr unterschiedlich: Das Spektrum reicht von manuellen Arbeiten mit der Hardware vor Ort, übers Einrichten von Softwarearchitektur bis zur Erarbeitung von Lösungskonzepten. Diese Vielfalt ist es, die ich an meiner Arbeit am meisten schätze.

Können Sie uns einen grossen Moment nennen, den Sie in Bezug auf den Gotthard-Basistunnel erlebt haben?

Der erste Ausflug ins Tunnelrohr war besonders spannend. Die Bauarbeiten aus der Nähe anschauen zu können und die ganze Geschichte des riesigen, historischen Projekts vor Ort zu hören, war sicher ein kleines Abenteuer. Es war für mich sehr motivierend, den Tunnel einmal konkret vor mir zu sehen.

Ist es für eine Frau schwieriger in einem eher männerdominierten Berufsfeld zu arbeiten? Welche Erfahrungen haben Sie diesbezüglich  gemacht?

Bis jetzt habe ich wirklich nur gute Erfahrung gemacht. Auch wenn ich manchmal die einzige Frau in einer Sitzung bin, spüre ich keine grossen Unterschiede. Ich werde von meinen Kollegen der AlpTransit Gotthard AG und der SBB immer als gute Ingenieurin geschätzt und als Fachspezialistin für die Überwachungssysteme bei der SBB anerkannt.

Womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit?

Am liebsten verbringe ich meine freie Zeit in den Bergen mit Skitouren, Skifahren, Hochtouren, Wandern oder Klettern. Gerne reise ich auch in der Welt umher und lerne andere Kulturen kennen. Seit kurzem stelle ich zudem meine eigene Naturkosmetik zu Hause her.

 

Die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels ist ein weltweit beachtetes Ereignis. Am 1. Juni 2016, 17 Jahre nach der ersten Sprengung im Hauptstollen, wird der längste Eisenbahn-Tunnel der Welt offiziell eröffnet. Die Schweiz hat Grund zu feiern und lädt in- und ausländische Ehrengäste zu einem Eröffnungsanlass und die ganze Bevölkerung zu einem unvergesslichen Volksfest ein.

MINT-Frauen im Projekt Gottardo 2016: «Ich empfinde meinen Berufsweg nicht als unkonventionell.»

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Daniela Wänke ist passionierte IT-Frau bei der SBB. Ihr Wissen setzt sie für den Gotthard-Basistunnel ein. Was sie genau macht und wie sie das männerdominierte Arbeitsumfeld erlebt, verrät sie uns in einem zweiten Interview mit Frauen, die einen MINT-Beruf (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) gewählt haben.

Wie lautet Ihre genaue Tätigkeitsbezeichnung?

Bei der SBB arbeite ich als «ERP Senior Engineer» und bin Beraterin und Projektleiterin für IT-Projekte im Unterhalt. Ursprünglich bin ich Diplom-Biologin, habe dann allerdings in die Unternehmensberatung im IT-Umfeld gewechselt.

Wann und warum haben Sie sich dazu entschieden, diesen für Frauen unkonventionellen Berufsweg zu wählen?

Ich empfinde meinen Berufsweg nicht als unkonventionell. Mich interessierten naturwissenschaftliche Prozesse schon immer, deswegen studierte ich Biologie. Und der Weg zu Unternehmensprozessen ergab sich dann im Laufe der Jahre. Da war auch viel Zufall dabei und die Chancen in der IT waren vor 20 Jahren grösser als in der Biologie.

Was waren Ihre Aufgaben rund um den Gotthard-Basistunnel? Wie können wir uns Ihre Rolle konkret vorstellen?

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Daniela Wänke während ihrer Arbeit – Arbeitsgerät ist der Laptop.

Ich war Projektleiterin für zwei verschiedene IT-Projekte zu Erhaltungsprozessen. Zum einen koordinierte ich mit der Alp Trans Gotthard (ATG) Lieferungen von IT-Leistungen und deren Integration in die SBB Systemwelt. Zum anderen steuerte ich die Weiterentwicklung der Software, welche die Erhaltung im GBT unterstützt. Dabei arbeitete das IT-Team sehr eng mit den Anwendern zusammen, um die operativen Abläufe zu verstehen und die Anforderungen umzusetzen.

Wie sieht Ihr typischer Arbeitsalltag aus?

Meine Arbeit besteht hauptsächlich in der Kommunikation mit den verschiedenen Interessensgruppen: Ich plane und organisiere Workshops, leite aus Anforderungen IT-Massnahmen ab und plane die Umsetzung mit den notwendigen Fachleuten. Wir treffen uns täglich in Abstimmungsmeetings, aus denen sich Folgeaktivitäten ableiten – oft auch recht spontan. Zurzeit teste ich hauptsächlich Anwendungen in der Gesamtintegration und plane den Anwender-Support durch die IT während des Probebetriebs.

Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf am besten?

Meine Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich. Obwohl ich in der IT arbeite, sitze ich nicht pausenlos am Computer, sondern habe sehr viel Kontakt mit Kolleginnen und Kollegen aus den unterschiedlichsten Bereichen. Dank diesem Austausch und angesichts der technologischen Herausforderungen kann ich jeden Tag etwas lernen – das bereitet mir Freude.

Können Sie uns einen grossen Moment nennen, den Sie in Bezug auf den Gotthard-Basistunnel erlebt haben?

Dazu gehören sicherlich die Momente, in denen wir die Baustelle besichtigen konnten. Die Grössenverhältnisse im Tunnel haben mich sehr beeindruckt.

Ist es für eine Frau schwieriger in einem eher männerdominierten Berufsfeld zu arbeiten? Welche Erfahrungen haben Sie diesbezüglich gemacht?

Ja, ich denke schon. In vielen Sitzungen bin ich die einzige Frau und habe oft den Eindruck, dass meine Meinungsäusserungen von Männern gar nicht wahrgenommen werden. Frauen sind da aufmerksamer. Ich habe aber nie offen dargestellte negative Erfahrungen gemacht – im Gegenteil: Viele Männer begrüssen es, wenn Frauen mehr Verantwortung übernehmen und schätzen auch einen vielleicht mal anderen Blickwinkel.

Womit beschäftigen Sie sich in Ihrer Freizeit?

Ich gehe sehr gerne wandern und jetzt muss ich leider ein klischeehaftes Rollenbild bedienen: Ich koche gerne und experimentiere viel in der Küche.

Die Eröffnung des Gotthard-Basistunnels ist ein weltweit beachtetes Ereignis. Gestern, 17 Jahre nach der ersten Sprengung im Hauptstollen, wurde der längste Eisenbahn-Tunnel der Welt offiziell eröffnet. Die Schweiz hat Grund zu feiern und lädt in- und ausländische Ehrengäste zu einem Eröffnungsanlass und die ganze Bevölkerung zu einem unvergesslichen Volksfest ein.

Aus dem Leben eines Trainees: Mein Mentor und ich.

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Die SBB bietet talentierten Hochschulabsolventinnen und -absolventen mit ihrem Trainee Programm eine spannende Ausbildungsmöglichkeit. Während 18 Monaten übernehmen die Trainees in vier verschiedenen Teams herausfordernde Arbeiten und eine wichtige Rolle in ausgewählten Projekten. Trainee Sebastian Fuchs berichtet in einer kleinen Serie aus seinem Arbeitsalltag. Im ersten Teil geht es um die Erfahrungen mit seinem Mentor. Und darum, wie das Mentoring Sebastians persönliche Entwicklung während des Trainee Programmes bei der SBB fördert.

«Zugegeben, das erste Mal war ich schon nervös als ich meinem Mentor gegenüber sass. Diese anfängliche Nervosität löste sich aber schnell, denn auf mein schüchternes «Grüezi» folgte sogleich: «Hoi, säg mir doch Roger».

Sebastian_Fuchs

Zu meinem Mentor Roger Bula pflege ich von Beginn weg ein sehr kollegiales Verhältnis. Er ermutigt mich immer wieder, mit persönlichen Anliegen und Problemen meines Arbeitsalltages bei ihm vorbeizuschauen. Er ermutigt mich nicht nur, er verlangt es sogar von mir. Meine «unverbrauchte» Sicht auf die SBB ermöglicht interessante Gespräche, was einerseits mein Bahn-Know-how fördert und andererseits auch meinem Mentor eine andere Sicht auf den Betrieb erlaubt. Das Mentoring an sich ist also keine Einbahnstrasse. Es lebt von der Auseinandersetzung zwischen Mentor und Trainee.

Roger Bula begleitet mich durch das 18 Monate andauernde Trainee Programm. Alle meine 23 Kollegen aus dem Trainee Programm haben ein anderes Agreement mit den Mentoren. Gewisse gehen gemeinsam Mittagessen, andere auf ein Bier nach der Arbeit. Roger und ich treffen uns einmal im Monat um 7:15 Uhr zum Morgenkaffee. Die einzige Uhrzeit, zu der er wirklich frei ist. Für mich bedeutet das zwar früher als üblich bei der Arbeit zu erscheinen, trotzdem freue ich mich auf jedes dieser Treffen bereits im Voraus. Denn nach jedem Treffen merke ich, wie ich mich persönlich verbessern und weiterentwickeln kann.

Weitere Posts zum Trainee Programm:

Sebastian Fuchs, 27, hat im September 2015 bei den SBB als Business Trainee das Trainee-Programm begonnen. Er wird während dem nächsten Jahr andauernden Programm immer wieder aus dem Leben als Trainee schreiben. Das Traineeprogramm ist zugleich auch die erste Arbeitsstelle nach dem Studium und für Sebastian der ideale Einstieg in die Arbeitswelt. Sebastian ist studierter Touristiker, weshalb er auch immer auf Achse ist, um die Schweiz ihn all ihren Facetten zu erleben. Im Sommer an den grossen Schweizer Seen und im Winter in den Bergen.

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