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Channel: Zugkunft – SBB Blog.
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Die Zukunft des Arbeitens

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Jürg Stöckli, Leiter SBB Immobilien, hat sich kürzlich in der SBB Mitarbeiterzeitschrift «Unterwegs» über den Umzug des SBB Hauptsitzes geäussert und ein positives Fazit gezogen.

Jürg Stöckli, Leiter SBB Immobilien, über das Arbeiten der Zukunft.

Jürg Stöckli, Leiter SBB Immobilien, über die Zukunft des Arbeitens.

«Heute arbeiten im SBB Hauptsitz im Berner Wankdorf rund 1900 Mitarbeitende in einem topmodernen und vielseitigen Umfeld. Die Rückmeldungen sind durchwegs positiv, auch von denjenigen Kolleginnen und Kollegen, die dem Umzugsprojekt eher kritisch gegenüberstanden.

Die Mitarbeitenden, die heute im Hauptsitz arbeiten, waren zuvor auf sechs Standorte verteilt. Nach dem Zusammenzug können wir einfacher kommunizieren und effizienter zusammenarbeiten. Ich erlebe dies regelmässig: In spontanen Diskussionen auf dem Flur entstehen bessere Ideen und lassen sich Entscheide schneller fällen als via E-Mail-Verkehr.

Ohne die Meisterleistung eines konzernübergreifenden Teams von Fachleuten wäre dies nicht möglich gewesen. Unsere Bau- und Immobilienspezialisten, das Change-Team, IT und Telecom haben mit ihrem persönlichen Einsatz zum Erfolg beigetragen. Ihnen allen gebührt ein riesengrosses Merci! Alle Kolleginnen und Kollegen, die nicht im Wankdorf arbeiten, lade ich herzlich ein, den Hauptsitz zu besuchen – er steht Euch zum Entdecken offen.

Mir ist bewusst, dass viele Mitarbeitende mit älteren Arbeitsumgebungen vorliebnehmen müssen. Deshalb werten wir auch bestehende Standorte auf. So haben wir in Absprache mit den Divisionen beispielsweise sämtliche Sozialräume ausserhalb der Bürostandorte  überprüft – Aufenthalts- und Pausenräume, Personaltoiletten und anderes. Bis voraussichtlich Ende 2015 werden wir diese nun wo nötig sanieren und modernisieren. Denn auch die de Kolleginnen und Kollegen, die in der Fläche am Puls unserer Kundinnen und Kunden arbeiten, verdienen ein ansprechendes Arbeitsumfeld.»

Der Artikel wurde in der Mitarbeiterzeitschrift «Unterwegs», Ausgabe 01/2015 publiziert.
Bilder: Copyright SBB CFF FFS


Hinter den Kulissen: Zu Besuch beim User-Experience-Team der SBB.

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User Experience – kurz UX – steht gemäss Wikipedia für das Nutzer- oder Nutzungserlebnis im Bereich IT und Software-Systeme. Alles klar, dachte ich mir, als ich mich auf den Besuch beim User-Experience-Team der SBB vorbereitete. Je mehr ich mich aber über den Aufgabenbereich der noch jungen Abteilung informierte, desto länger wurde das Glossar zu meinen Notizen: «Usability», «Interaction Design», «Prototyping»… Alles schon einmal gehört, doch die Vorstellung, was das in der Praxis bedeutet, war mehr als vage.

«Bei User Experience geht es um das Gesamterlebnis, das ein Benutzer mit einem Produkt, also zum Beispiel einer App oder einer Webseite, hat», erklärt mir Eva Siegenthaler, die das zehnköpfige Team leitet. «Es geht also nicht nur um die Usability eines Produktes – ein wichtiger Aspekt der UX – sondern um die Gesamterfahrung. Also um Fragen wie ‹Wie sieht etwas aus?›, ‹Wie einfach ist die Bedienung?› oder ‹Wie nützlich ist das Produkt?›».

Ein interdisziplinäres Team.
Das User-Experience-Team wurde im Januar 2014 gegründet. Konkret unterstützt es seither Projekte aus allen Bereichen der SBB in Bezug auf User Research, Informationsarchitektur, Interaction Design, grafisches Design und Usability Evaluation. Dafür arbeiten die UX-Spezialisten und Spezialistinnen interdisziplinär und eng zusammen. Bei meinem Besuch Anfang Februar wohl gerade noch ein bisschen enger, als ihnen lieb ist. Denn es ist eine grössere Zügelaktion in Gange, das Team daher ohne fixe Arbeitsplätze, Stühle sind an der Teamsitzung Mangelware. Doch das scheint niemanden zu stressen. Obwohl viel Arbeit ansteht, sich auf dem Whiteboard ein neues Projekt ans andere reiht, bleibt kurz Zeit, um bei Kaffee und Kuchen den Geburtstag von Kollege Franco nachzufeiern.

Eines der ersten teamübergreifenden Projekte der UX-Abteilung war die Überarbeitung der SBB-App «Mein Bahnhof». Die Indoor-Navigations-App wurde im Januar als Pilotprojekt lanciert und hilft Reisenden, sich im Hauptbahnhof Zürich besser zurechtzufinden. Die Aufgabe des UX-Teams war es, die App vor der Veröffentlichung auf Herz und Nieren, auf Funktionalität und Design zu prüfen. Also zu testen, ob die App von den Nutzern verstanden wird, ob sie benutzerfreundlich ist, oder wo die Probleme bei der Bedienung der App liegen. Andy, Lucie und Karin erklären sich bereit, mir anhand dieses grossen Projekts die Aufgaben des Teams näherzubringen.

v.l.n.r. Andy Badstöber, Lucie Girardier, Karin Lanz

v.l.n.r. Andy Badstöber, Lucie Girardier, Karin Lanz

Der Mann fürs Visuelle.
Den Anfang macht Andy Badstöber. Der Art Director für Online-Medien ist seit acht Monaten dabei. Nach einer Ausbildung zum Grafiker und Multimedia Designer hat er lange für verschiedene Agenturen gearbeitet, bevor er mit dem UX-Team der SBB auf Kundenseite wechselte. Seine Hauptaufgaben sind Konzeption und Visual Design, also die visuelle Gestaltung. Und obwohl die SBB eigentlich klare Vorgaben bezüglich Corporate Design hat, ist genau dieses immer wieder eine Knacknuss. So sieht Andy eine seiner Hauptaufgaben auch in der Vereinheitlichung des visuellen Auftritts der SBB. Die Devise lautet: Wo SBB drauf steht, soll auch SBB drin sein.

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Screenshot aus der SBB App «Mein Bahnhof».

«Design» geht in diesem Zusammenhang weit über Farbwahl und Schriftbild hinaus. Die verschiedenen Apps, Webseiten und anderen Dienste müssen nicht nur optisch wie aus einem Guss daher kommen, auch der Bedienprozess gleicher Funktionalitäten soll immer nach demselben Schema ablaufen. Wenn also eine neue App wie zum Beispiel «Mein Bahnhof» auf den Markt kommt, muss diese vom «Look & Feel» an bestehende und bewährte Apps anknüpfen. «Kennt der Kunde eine App, so soll er sich auch in einem neuen Produkt sofort zuhause fühlen und es intuitiv bedienen können», betont Andy. Um das zu erreichen, werden alle Layout-Elemente vereinheitlicht. «Erreichen wir diesen Wiedererkennungswert und lässt sich das Produkt zudem problemlos bedienen, dann fühlt sich der Nutzer sicher und verstanden, und dies spiegelt dann aufs ganze Unternehmen zurück », ist Andy überzeugt. Ausserdem seien vereinheitlichte Prozesse und Designs eine grosse Chance, Kosten einzusparen. Dies gelinge allerdings nur, wenn alle Relevanten Personen eines interdisziplinären Teams eng zusammen arbeiten. Aus diesem Grund bündelt das UX-Team alle nötigen Kompetenzen und ermöglicht so einen fortwährenden Austausch sowie schnelles und agiles Handeln.

Andys Aussagen kann Kollegin Lucie Girardier nur zustimmen. Lucie hat Industrial Design Engineering studiert, ein Studiengang, in dem die Studierenden wissenschaftliche Kompetenzen (Mathematik, Physik, etc.), wie auch Kompetenzen im Bereich kreativer Konzeption und Design erwerben. Im UX-Team der SBB ist Lucie zuständig für Interaction Design. «Im Idealfall wird das UX-Team bereits in der Konzeptionsphase einer neuen Anwendung hinzugezogen und führt zuerst eine systematische Erhebung der Zielgruppe und Kundenbedürfnisse durch», erklärt Lucie und fügt auch gleich an, wie das gemacht wird.

Mit Papier & Bleistift.
Mittels Personas (fiktive Personen, die typische Anwender einer Zielgruppe repräsentieren) wird sichergestellt, dass alle, die am Projekt beteiligt sind, dieselbe Zielgruppe im Kopf haben. Dann erst werden mit Papier und Bleistift erste Skizzen erstellt. Bereits in diesem Stadium kann der künftige Nutzer über seine Bedürfnisse Auskunft geben. Nach den Skizzen folgen klickbare Prototypen auf Screens oder Smartphones. Auch diese werden mit den potentiellen Nutzern rückgetestet, erst danach folgt eine erste programmierte Version der App.

Das UX-Team verfolgt den User-Centered-Design-Ansatz (UCD), stellt die Benutzer konsequent ins Zentrum und holt deren Feedback immer wieder ab. Sowohl bei Kundenprojekten, wie auch bei Produkten, die sich an Mitarbeiter richten. Und da kommt Karin Lanz ins Spiel. Zuvor bei der Migros im Bereich Usability tätig, kümmerte sie sich bei «Mein Bahnhof» um das Usability Testing. Im Fall der Indoor-Navigations-App wurden mittels einem Usability Test zehn Personen bei der Nutzung der App begleitet. Bei qualitativen Tests reichen fünf bis sieben Testpersonen, um die grössten Usability-Mängel aufzuzeigen. Die Testläufe wurden gefilmt und ausgewertet. Interviews und Fragebögen gaben zusätzlich Aufschluss darüber, ob die Leute die App verstanden hatten oder ob weitere Verfeinerungen notwendig waren. «Durch solch qualitative Untersuchungen wird relativ schnell klar, wo’s klemmt, erklärt Karin. Wird Usability Testing konsequent angewandt, könne jedoch mit relativ geringem Aufwand grosse Kosten und enormer Zeitaufwand vermieden werden.

Usability Testing im Bahnhof Zürich.

Usability Testing im Bahnhof Zürich.

Informationen zugänglich machen.
«Doch abgesehen von den Kosten, weshalb ist User Experience – nicht nur bei der SBB – so gross im Kommen?», frage ich Karin zum Schluss. «Die Welt wird immer komplexer. Wir interagieren immer öfters mit Maschinen und müssen täglich viele Informationen verarbeiten. Unsere Aufgabe ist es, die zahlreichen Anwendungen zu verschlanken, in komplexen Systemen die Informationen zu vereinfachen und zugänglich zu machen. Ausserdem ist der Kontakt mit den Kunden wichtig. Die befragten Kunden und Kundinnen fühlen sich abgeholt und können etwas zu ‹ihrer SBB› beitragen.» Dieselbe Frage stelle ich auch Eva: «Weshalb ist User Experience bei der SBB ein wichtiges Thema?» «Nur mit einer konsequenten Fokussierung auf den Benutzer können wir die Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit verbessern. Der UX-Standard ist allgemein angestiegen, nur wenn wir in diesem Bereich etwas unternehmen, können wir mithalten.»

Zurück im temporären Arbeitszimmer ist konzentrierte Ruhe eingekehrt. Beim Verabschieden werfe ich nochmals einen Blick aufs Whiteboard und begreife: Die Arbeit wird dem UX-Team der SBB so schnell nicht ausgehen.

 

Offene Stellen, vielleicht auch bald im Bereich User Experience bei der SBB, findest du auf www.sbb.ch/jobs

Die Vielfalt der verschiedenen Berufe bei der SBB könnte grösser nicht sein: Ob Gleisbauerin, Transportpolizist, Lokführerin oder Zugverkehrsleiter – wir begleiten Mitarbeitende der SBB und wagen somit einen Blick hinter die Kulissen. Deine Wünsche und Anregungen zu den SBB Berufen kannst du uns gerne an socialmedia-p@sbb.ch senden.

SBB Mitarbeiter durchquert die USA mit dem Liegevelo.

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Der SBB Mitarbeitende Fredy Artho fuhr mit dem Liegerad 5000 Kilometer von Key West bis nach San Diego. Die Route führte vom Atlantik über Brücken, Autobahnen und Strassen bis zum Pazifik. Der Artikel über dieses Abenteuer stammt aus “Der Landbote” und darf hier mit freundlicher Genehmigung der Redaktion und des Mitarbeiters veröffentlicht werden.

Am Pazifik: Geschafft!

Am Pazifik: Geschafft!

Fredy Artho ist 52 Jahre alt. Das dürfe man schon erwähnen, sagt er. Man könne nämlich auch ab fünfzig und ohne besonderes Training 5000 Kilometer Liegerad fahren. «Eine gewisse Grundkondition braucht es aber schon.» Dank eines Dienstaltersgeschenkes konnte Artho sich zwölf Wochen am Stück frei nehmen. Dass er die Zeit für eine grössere Reise nutzen wollte, stand für den SBB-Angestellten schnell fest. «Ich wollte nie eine Veloreise machen», sagt er. Seine Frau habe ihn auf die Idee gebracht, dass eine Reise mit dem Liegerad eine Option sein könnte. «Mein Jugendtraum war es, einmal quer durch die USA zu reiten.» Er habe aber leider nie gelernt zu reiten. Artho fragte sich, ob das Stahlross eine wür­dige Alternative für die Erfüllung des Cowboytraums sein könnte.

Im Internet suchte er nach Blogs und Reisebeschrieben und wurde fündig: Auf der Website crazyguyonabike.com fand er viele Berichte und Tipps für Velofahrer. Für die übliche Route von der Ostküste zur Westküste, die nördlicher verläuft, war es von Oktober bis Dezember zu kalt, also entschied sich Artho, sich eine eigene Route zusammenzustellen, die der Küste entlang verläuft. Über ­Google Streetview machte er sich ein Bild der Strassenverhältnisse. «Es braucht einen Velostreifen, sonst ist es zu gefährlich», sagt er. Nach rund einem Jahr Vorbereitungszeit startete das Abenteuer.

Sein «Pferdchen» trug Fredy Artho vom südlichsten Punkt im Osten an den südlichsten Punkt im Westen der USA. Dank den Fähnchen sehen ihn die Lastwagen.

Sein «Pferdchen» trug Fredy Artho vom südlichsten Punkt im Osten an den südlichsten Punkt im Westen der USA. Dank den Fähnchen sehen ihn die Lastwagen.

Den ersten Monat begleitete ihn seine Frau Barbara. Zusammen legten sie die Strecke von Key West nach New Orleans zurück. «Ich habe viel von der Reise erwartet, aber es wurde noch besser», fasst Artho den Beginn seiner Reise zusammen. Seine Frau musste zurück, und Artho fuhr alleine weiter. Unterwegs lernte er andere Velofahrer kennen, mit denen er ein Stück mitfuhr. «Die USA sind zwar ein Autoland, dennoch war ich erstaunt, wie gut die Infrastruktur auch von Velofahrern genutzt werden kann. In den Städten gibt es oft eigene Radwege, und immer häufiger werden Fahrspuren für Velos markiert», sagt er. Es seien daher viele Velofahrer unterwegs. Dennoch gebe es Schwierigkeiten. «Besonders der Wind macht einem zu schaffen. In Texas musste ich drei Ruhe­tage einlegen, weil es zu stark stürmte.»

Diese Brücke passierte Fredy Artho per Autostopp

Diese Brücke passierte Fredy Artho per Autostopp

Über eine Brücke musste er sich aus Sicherheitsüberlegungen von einem Autofahrer mitnehmen lassen. Sie sei schlicht zu eng und zu steil gewesen, und die Autos seien mit 120?Kilometern pro Stunde dar­übergedonnert, sagt er. «Oft sind die Strassen auch in schlechtem Zustand, dann habe ich versucht, auf der seitlichen Markierungs­linie zu fahren, weil es auf der Farbe weniger vibriert.» 

Frei laufende Hunde sind für ­Velofahrer in den USA ein grosses Problem. Auf einem Blog habe Fredy Artho gelesen, dass es gut sei, Pfefferspray in Griffnähe zu haben, den er aber glücklicherweise nie einsetzen musste. «Ich konnte die Hunde durch Zurufe vertreiben.» Ein klares «Stop, go home!» habe gereicht.

Als Motivation für die lange Reise diente ihm neben den besonderen Begegnungen auch sein Blog. Jeden Abend führte er öffentlich Tagebuch darüber, was er erlebt hatte. So konnten seine Freunde und die Familie mit zwei erwachsenen Kindern an der ­Reise teilnehmen.

Weil es weniger vibriert, fuhr er zeitweise auf der Markierungslinie.

Weil es weniger vibriert, fuhr er zeitweise auf der Markierungslinie.

Für jede gefahrene Meile zahlten seine Bekannten zudem einen selbst gewählten Beitrag zugunsten eines Charity-Projektes ein. «Auf die Idee mit dem Charity-Projekt hat mich ein amerikanischer Blogger gebracht. Er schrieb, dass es im Notfall einfacher sei, Unterstützung zu bekommen, wenn man für einen guten Zweck unterwegs ist.» Das Charity-Projekt diente Artho als zusätzliche «Motivationsspritze». Artho übernachtete grösstenteils in Hotels oder bei Leuten, die ein Zimmer über eine Couchsurfing-Plattform für Velofahrer anbieten.

Die Offenheit und Hilfsbereitschaft der Amerikaner hätten es ihm einfacher gemacht, sich auch als «Solofahrer» nicht einsam zu fühlen. Nach 54 Fahrtagen, 12 Ruhetagen, einer Strecke von 5350,5 Kilometern und einem Platten erreichte er das Ziel. Der Erfolg seiner Reise kostet seine Bekannten 7700 Franken, die einer Klinik für Menschen mit Epilepsie in Togo zugutekommen.

Blog zum Nachlesen: Liegeradblog - Meine Reise durch den Süden der USA.

 

Am 2. Februar 2015 im «Der Landbote» erschienen unter dem Title «Mit dem Liegevelo 5000 Kilometer durch die USA». Autorin: Lena Schwarz, Bilder: Fredy Artho.

 

Über den Alltag als Trainee, SWOT-Analysen und das Arbeiten im Zug.

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Stefanie Wiederkehr war bis 1. März 2015 Business Trainee bei der SBB. Ihren letzten Fördereinsatz absolvierte Stefanie im Bereich Marketing. Kürzlich hat sie sich den Fragen einer Gruppe Maturandinnen und Maturanden aus dem Wallis gestellt, die sie für eine Projektarbeit über Marketing, SWOT-Analysen und das Arbeiten bei der SBB ausgefragt haben.

Dabei ist nachfolgendes Video entstanden, das einen kurzen Einblick in den Berufsalltag von Stefanie Wiederkehr als Trainee im Bereich Marketing gibt.

Welche Bereiche würden dich als Trainee interessieren? Informiere dich jetzt über die verschiedenen Einstiegsmöglichkeiten bei der SBB oder bewerbe dich direkt auf einen der ausgeschriebenen Jobs.

 

Stefanie Wiederkehr, 25, hat an der Universität Fribourg ihren Master in Betriebswirtschaftslehre absolviert und parallel dazu als Hochschulpraktikantin den Einstieg in die SBB gefunden. Während eines Jahres war sie im Personalmarketing zuständig für die Erarbeitung eines Hochschulmarketing-Konzepts sowie für die Präsenz der SBB an diversen Hochschulen. Im Rahmen ihres Trainees durfte sie verschiedene Abteilungen der SBB vertieft kennen und die SBB als Arbeitgeberin schätzen lernen.

 

Wir danken Diego Köppel, Gwendolyn Schmidt, Joël Karlen und Joël Rüfibach vom Kollegium Spiritus Sanctus in Brig für das Video.

Gesunde Ernährung im Schichtbetrieb.

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Etwa eine/r von fünf Berufstätigen in Europa macht Schichtarbeit. Unregelmässige Arbeitszeiten zu wechselnden Tageszeiten können auf Dauer mit Beschwerden einhergehen. Was Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter ernährungstechnisch tun können, um ihren Körper zu entlasten – davon handelt dieser Beitrag.

Schichtarbeit ist für den Körper kein Zuckerschlecken, insbesondere Nachtschichten fordern ihren Tribut. Auffallend häufig leiden Schichtarbeitende an Magen-Darm-Erkrankungen, Schlafstörungen oder Problemen mit dem Herz-Kreislauf-System. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung kann helfen, Dies im Arbeitsalltag umzusetzen, ist für Schichtarbeitende aber gar nicht so einfach.

Der Tag-Nacht-Rhythmus.

Schichtarbeit gesunde ErnährungUnsere Körperfunktionen unterliegen einem Tages- und Nachtrhythmus. Taktgeber ist ein kleiner Nervenkern im Zwischenhirn, der insbesondere auf Licht reagiert. Diese innere Uhr reguliert die Körpertemperatur, die Herzfrequenz, den Blutdruck, den Hormonspiegel und die Magen-Darm-Tätigkeit. Unsere Leistungsfähigkeit ist tagsüber am höchsten, weil unsere biologischen Prozesse bei Tageslicht und erhöhter Körpertemperatur vollen Schub geben können, wobei es auch im Verlauf des Tages zu Schwankungen mit kleinen Zwischentiefs kommt. In den Abendstunden schaltet der Organismus auf Sparflamme und will Ruhe tanken. Pulsfrequenz und Blutdruck sinken, die Produktion der Verdauungssäfte wird gedrosselt, Kraft und Aufmerksamkeit nehmen ab. Das absolute Leistungstief erreichen wir um ca. 3 Uhr nachts.

Durch die Arbeit in Wechsel- und Nachtschicht kommt es zu Störungen des Bio- und Schlafrhythmus sowie des Essverhaltens. Egal wie lange jemand in der Schichtarbeit arbeitet – der Körper richtet sich bezüglich Leistungsfähigkeit, Nahrungsaufnahme und Verdauungstätigkeit nach dem Tag-Nacht-Rhythmus und nicht nach dem Schichtplan oder den Aktivitäts- und Ruhephasen. Schichtarbeit setzt unseren Körper in Konflikt mit seiner natürlichen Ordnung.

So «normale» Essenszeiten wie möglich.

Weil sich unser vorwiegend lichtabhängiger Tag-Nacht-Rhythmus durch andere Essenszeiten nicht austricksen lässt, ist es für Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter besonders wichtig, sich möglichst an den gängigen Essenszeiten zu orientieren beziehungsweise ihnen so nahe wie möglich zu kommen. Konkret bedeutet dies:

Frühschicht (ca. 6-14 Uhr): Wenn du bereits zuhause ein kohlehydratreiches Frühstück einnimmst und dir um ca. 9 Uhr eine erste Zwischenmahlzeit aus Früchten oder Milchprodukten gönnst, tankst du ausreichend Energie für den Tag. Um 12 Uhr empfiehlt sich ein warmes Mittagessen, am besten gesunde Mischkost mit magerem Fleisch, Kartoffeln / Reis / Teigwaren und etwas Gemüse. Als Snacks eignen sich frische, saisonale Nahrungsmittel ohne allzu viele Konservierungsmittel.

lunchbox SBB

Eiweissreiche Snacks und Vollkornprodukte vermeiden das Absinken des Blutzuckerspiegels.

Spätschicht (ca. 14-22 Uhr): Bei Antritt der Spätschicht hast du meist schon ganz normal gefrühstückt und zu Mittag gegessen. Die Entscheidung liegt bei dir, ob du eine Zwischenmahlzeit brauchst. Falls ja, sollte sie ausgewogen sein und alle Makro- und Mikronährstoffe enthalten. Darunter fallen Kohlenhydrate, Fette und Eiweisse, ebenso wie Vitamine und Mineralstoffe. So bleibst du aufmerksam bei der Sache und hast genügend Energie. Fürs Abendessen in der Spätschicht ist es empfehlenswert, um ca. 19 Uhr ein warmes Gericht zu sich zu nehmen. Diese Mahlzeit sollte eiweissreich und eher kohlenhydratarm sein. Da der Körper seine Leistung bereits heruntergefahren hat und für den Rest des Tages auf die im Blut, Muskulatur und Fettgewebe gespeicherten Energiereserven zurückgreifen kann. Dies gilt jedoch nicht, wenn du körperlich strenge Arbeit zu verrichten hast. In diesem Fall machen Kohlenhydrate als Brennstoff durchaus Sinn.

Bis hierhin entspricht die Ernährung eines Schichtarbeiters weitestgehend dem natürlichen Ernährungsrhythmus.

Nachtschicht (ca. 22-6 Uhr): Es wird empfohlen, das Abendessen vor Antritt der Nachtschicht einzunehmen. Es sollte leicht verdaulich und wenn möglich warm sein. Denn der Magen-Darm-Trakt ist um diese Zeit bereits träger als am Tag. In der Nacht stellt die Verdauung in den Ruhemodus um und wird nicht mehr aktiv, auch wenn reichhaltige Nahrung zugeführt wird. Als warme Mahlzeiten vor der Nachtschicht eignen sich z.B. Gemüseaufläufe, mageres Fleisch, «Gschwellti» und Käse oder eine reichhaltige Suppe. Als Zwischenmahlzeit sind Snacks mit hohem Proteinanteil und Vollkornprodukte sinnvoll, weil sie das Absinken des Blutzuckerspiegels verhindern.

Für die Nachteulen unter euch schreibe ich noch zwei Sätze zum lebenswichtigen Vitamin D: Menschen, die in der Nacht arbeiten, haben zu wenig davon, da für dessen Bildung Sonnenlicht auf unsere Haut gelangen muss. Die notwendige Portion Vitamin D holst du dir am besten mit täglicher Bewegung an der frischen Luft, bei Tageslicht versteht sich.

Viel trinken macht munter.

Die Faustregel lautet: Was für Tagesdienstlerinnen und Tagesdienstler gut ist, passt auch für Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter: 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit pro Tag verhindert Dehydration, die wiederum Müdigkeit verstärken kann. Je nach körperlicher Belastung kann diese Menge variieren. Mineralwasser, Saftschorlen oder Tees stehen bei der Getränkewahl ganz oben.

In der Nachtschicht tust du gut daran, du nicht mehr als eine bis zwei Tassen Kaffee zu trinken. Zwei Stunden vor dem Schlafengehen gilt: Finger weg von koffein- und teeinhaltigen Getränken, sie regen den Kreislauf an und stören den wohlverdienten Schlaf. Von einem Nachttrunk zum Runterfahren ist dringend abzuraten, denn abgesehen vom Suchtpotenzial des Alkohols als Einschlafhilfe beeinträchtigt das Feierabendbier die Tiefe und damit die Erholungsqualität des Schlafes nachweislich.

Für Schichtarbeiterinnen und Schichtarbeiter lohnt es sich also ganz besonders, auf eine bewusst zusammengestellte und terminierte Ernährung zu achten. Zum Schluss noch folgender Tipp: Fachleute empfehlen, regelmässig mit der Familie oder der Partnerin / dem Partner zu essen. Dies ist nicht nur Nahrung für den Körper sondern auch Nahrung für die Seele.

Information zur gesunden Ernährung im Büro findet ihr hier.

 

Die SBB bietet ihren Mitarbeitenden kostenlos ein zweitägiges Weiterbildungsmodul zum Thema «Ernährung & Arbeit» an. Zudem wird die Ernährung in Ausbildungsmodulen für Schichtarbeitende oder an «Lunch & Learn»-Veranstaltungen thematisiert. Parallel zu den Schulungen laufen Pilotprojekte zu mobilen Verpflegungsangeboten, um den Mitarbeitenden auch an Standorten ohne Personalrestaurants eine gesunde Ernährung zu ermöglichen.

 

«Die SBB Software Engineering Academy erleichterte mir den Berufseinstieg».

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Kevin Kreuzer arbeitet als Junior Software Application Engineer bei der SBB IT und absolvierte die SBB Software Engineering Academy. In seinem Bericht schildert er seine Eindrücke zum Berufseinstieg bei der SBB.

Kevin Kreuzer

Kevin Kreuzer – von der Fachhochschule zum Berufseinstieg als Junior Software Application Manager bei der SBB.

«Bereits während meiner Studienzeit hatte ich immer mein Ziel vor Augen, später bei einer Grossfirma als Softwareentwickler zu arbeiten. In einem Grosskonzern begeistern mich vor allem die kontinuierlichen Weiterbildungs- und beruflichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten. Dank meines erfolgreichen Abschlusses ist mir der Einstieg in die Software Engineering Academy der SBB gelungen.

Zu Beginn meiner Arbeit hatte ich die Möglichkeit, zwischen zwei unterschiedlichen Projekten zu wählen. Um mir die Qual der Wahl zu erleichtern, informierte ich mich bei den Projektleitern sowie meinem Vorgesetzten über die Inhalte der Projekte.

Meine Kumpels profitieren von meiner Arbeit.

Heute arbeite ich in meinem Wunschprojekt im Bereich «Sanierung der Vertriebssysteme». Unsere Aufgabe besteht darin, Verkaufssystemen verschiedener internationaler Bahnunternehmen in die SBB Systemlandschaft zu integrieren. Dadurch ermöglichen wir den Verkauf von internationalen Zugtickets über die SBB Absatz-Kanäle. Ich empfinde dieses Projekt als besonders spannend, weil meine Freunde und ich von den Ergebnissen unserer Arbeit profitieren können. Plant beispielsweise mein Kumpel mit dem TGV nach Paris zu fahren, um dort ein romantisches Wochenende mit seiner Freundin zu verbringen, so kann er das Ticket – dank unserer täglichen Arbeit – bequem über den Onlinekanal der SBB buchen.

Die SBB Software Engineering Academy ist modular aufgebaut. Die jeweils einwöchigen Blöcke werden über ein halbes Jahr verteilt durchgeführt.

Die SBB Software Engineering Academy ist modular aufgebaut. Die jeweils einwöchigen Blöcke werden über ein halbes Jahr verteilt durchgeführt.

Pair Programming Sessions mit einem SBB Götti.

Um mir den Einstieg in das komplexe Projektumfeld zu erleichtern, wurde mir ein «Götti»  zugeteilt, der mir bei unterschiedlichsten Fragestellungen zur Seite stand. Er half mir unter anderem, die unternehmensspezifischen sowie projektinternen Prozesse zu verstehen. Um mein Fachwissen zu ergänzen, besuchte ich einige projektspezifische Schulungen, in denen ich das Projektumfeld sowie die Architektur besser kennenlernte. Dabei  konnte ich laufend kleine Aufgaben selbständig umsetzen. Zum Beispiel in «Pair Programming Sessions», in denen mein Götti und ich gleichzeitig programmierten oder gemäss dem «Test-Drive Development»-Ansatz einer den Test und der andere den produktiven Code implementierte.

Die SBB Software Engineering Academy erleichterte mir den Einstieg.

Nebst der tatkräftigen Unterstützung meines Göttis hat mir vor allem die SBB Software Engineering Academy den Berufseinstieg erleichtert. Die Academy ist ein Talentförderprogramm für Studienabgängerinnen und Studienabgänger, die einen praxisnahen Berufseinstieg als Software Application Engineer suchen. Die Academy ist modular aufgebaut. Die jeweils einwöchigen Module verteilen sich über ein halbes Jahr. Nebenbei arbeitete ich  an meinem Projekt und konnte das erlernte Wissen direkt einbringen. Eines der Module – das Modul «Entwicklungsframeworks» – gefiel mir besonders gut. Darin hatten wir nämlich die Möglichkeit, eine Web-Applikation zu erstellen, in die alle Layer miteinbezogen wurden. Für jeden der Layer gab es zunächst eine kurze theoretische Einführung und anschliessend praktische Aufgaben zur Erledigung. Daraus resultierte eine vollendete Web-Applikation.

In den ersten Wochen war für mich vieles Neuland. Doch bereits nach den ersten Tagen in der Academy wurde mir klar, dass ich von den einzelnen Kursen und dem Wissen der Kursleitenden viel profitieren würde. Die Kursleitenden sind Experten auf ihrem Fachgebiet und begeisterten mich mit ihrem Know-how.

Kevin schätz es an verschiedenen Standorten zu arbeiten – hier am neuen SBB Hauptsitz im Wankdorf Bern.

Kevin schätz es an verschiedenen Standorten zu arbeiten – hier am neuen SBB Hauptsitz im Wankdorf Bern.

Besichtigung von Industriewerken und Betriebszentralen.

Eine weitere spannende Erfahrung war der Besuch des Industriewerks in Biel. Dabei erklärte uns der Leiter des Industriewerks insbesondere, wie sich das Werk unter seiner Leitung in den letzten Jahren entwickelt hatte.

Gegen Ende der Academy hatten wir die Gelegenheit, die Betriebszentrale Ost am Flughafen Zürich-Kloten zu besuchen. Es war faszinierend zu sehen, wie die Zugverkehrsleitenden bei zehn Bildschirmen stets den Überblick über die Gesamtsituation behielten und so den regionalen Schienenverkehr kontrollierten. Einige meiner Academy-Kollegen hatten die vor Ort eingesetzten Systeme mitentwickelt und damit erstmals die Möglichkeit gehabt, den Einsatz ihrer eigenen Produkte in der Praxis zu sehen.

Dank der SBB Software Engineering Academy und meinem Götti konnte ich bereits nach kurzer Zeit im Projekt produktiv mitarbeiten und in der SBB Fuss fassen. Zudem habe ich viele wichtige Kontakte geknüpft und mir bereits ein grosses Netzwerk innerhalb der SBB aufgebaut. Ich empfinde den Berufseinstieg in den Grosskonzern SBB durchaus als gelungen.»

Willst du Kevin an die SBB Software Engineering Academy folgen? Dann informiere dich jetzt über die Aufnahmebedingungen.

 

Kevin Kreuzer, 25, hat an der Fachhochschule Westschweiz in Siders Wirtschaftsinformatik studiert. Nach Abschluss des Studiums startete er als als Junior Software Application Engineer bei der SBB und absolvierte die SBB Software Engineering Academy. Zur Zeit arbeitet er im Cluster «Diversifikation» des Projektes «Sanierung der Vertriebssysteme» und absolviert das CAS «Multiplattform Development mit HTML 5» an der Berner Fachhochschule.

IT-Mitarbeiterin Daniela: beruflich und privat mit der SBB unterwegs.

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Text/Interview: Margot Stupf

Daniela Kämpf arbeitet bei der SBB Informatik. Aktuell begleitet sie die Entwicklung einer App, die bei der Sperrung von Gleisen und Weichen verwendet wird. Auch in der Freizeit ist sie oft mit der SBB unterwegs: in die Berge oder über die Grenze – demnächst an die Expo in Milano. Im Interview spricht Daniela über ihren abwechslungsreichen Job und die nächsten Reisepläne.

 

Daniela, wo arbeitest du genau?

Ich arbeite im Solution Center Infrastruktur. In unserem Team unterstützen wir die SBB Infrastruktur im Bereich der Projektierung, dem Bau und dem Unterhalt ihrer Anlagen mit IT-Lösungen.

 

Seit wann arbeitest du bei der SBB Informatik?

Seit sechs Jahren. Zuerst war ich beim Operations Management als Service Delivery Manager. Nun arbeite ich seit über drei Jahren im Solution Center Infrastruktur als Business Analyst.

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Wie sieht dein typischer Arbeitstag aus?

Es gibt keinen typischen Arbeitstag. Jeder Tag ist anders und vor allem vom jeweiligen Projekt und dessen Phase abhängig. Zurzeit laufen sogenannte Abnahmetests für die Anwendung «TUSP» (Technische Unterstützung Sperrprozess). Es handelt sich dabei um eine App auf dem iPad, welche die Sicherheitschefs im Gleisfeld benutzen. Die App unterstützt die Kommunikation mit der Betriebszentrale, falls ein Gleis oder eine Weiche gesperrt werden muss. Diese Anwendung ist eine SBB Eigenentwicklung, bei welcher ich von Beginn an mitgearbeitet habe − teilweise sogar auf dem Gleisfeld, was ausserordentlich spannend war. Beim Testing sind Benutzer aus sämtlichen betroffenen Geschäftsbereichen vor Ort. Allfällige Fehler werden analysiert. Sind die Abnahmetests alle in Ordnung, kann die neue Software eingeführt werden. Als Business Analyst bin ich auch nach der Einführungsphase für die Betreuung des Fachbereichs hinsichtlich deren Anforderungen zuständig. 

 

Was begeistert dich besonders an deinem Job?

Die Vielfältigkeit. Als Business Analyst bin ich die Schnittstelle zwischen der IT und dem Business. Es ist wichtig, dass ich über Kenntnisse in beiden Bereichen verfüge, um die Anforderungen des Fachbereichs richtig zu verstehen. Schliesslich wollen wir zusammen eine bestmögliche Lösung finden. In jedem Projekt lerne ich einen neuen spannenden Teil der SBB kennen und kann mein Bahn-Know-how laufend erweitern. Dieses Bahnwissen ist wichtig, um das Vertrauen des Fachbereichs zu erlangen und die bahnnahen IT Produkte nutzenstiftend entwickeln zu können.

 

Welches sind die grössten Herausforderungen in deinem Beruf?

Das laufende Einarbeiten in neue Themengebiete, das Gewinnen des Vertrauens aller Stakeholder für ein neues Projekt und das betriebswirtschaftliche Spannungsfeld. Jedoch sind es genau diese Herausforderungen, die meinen Beruf so interessant machen.

 

Was schätzt du an der SBB Informatik als Arbeitgeberin?

Ich schätze die Arbeit im abwechslungsreichen und komplexen Umfeld, die Weiterbildungsmöglichkeiten, die fortschrittlichen Anstellungsbedingungen und die Mitarbeiter-Förderung. Mit der Unterstützung der SBB Informatik habe ich ein Executive MBA absolviert und konnte am internen Talent-Programm für zukünftiges Basiskader teilnehmen.

 

Wenn du gerade nicht als Business Analyst arbeitest: Was machst Du  in deiner Freizeit?

In meiner Freizeit reise ich sehr gerne. Ich bin oft mit dem Zug unterwegs, etwa zum Wandern oder Skifahren, in der Schweiz wie auch im Ausland. Meine längste Zugfahrt war in Südafrika und dauerte 18 Tage. Meine eindrücklichste Zugreise war die Fahrt mit der Lhasa-Bahn in China auf eine Höhe von 5‘068 Meter über Meer. Das waren beides unvergessliche Erlebnisse.

 

Wohin geht deine nächste Reise?

Ich will dieses Jahr unbedingt die Expo in Milano besuchen.

daniela_plakat

Was interessiert dich an der Expo?

Das Motto «Feeding the Planet, Energy for life» finde ich sehr ansprechend. Alle Menschen haben das Recht auf gesunde und ausreichende Ernährung. Auf meinen Reisen ins Ausland begegne ich oft Menschen, denen es nicht so gut geht wie uns. Ich bin sehr gespannt, wie die verschiedenen Länder das Thema umsetzen und freue mich auf interessante Diskussionen und Vorträge. Die Expo wird ja, anders als bei bisherigen Weltausstellungen, keine Leistungsschau sondern ein Diskussionsforum.

Die Expo in Milano ist zudem praktisch vor meiner Haustür: In weniger als drei Stunden kann ich vor Ort sein. Ich möchte diese Chance nutzen, um meine erste Weltausstellung zu besuchen.

 

Dann nimmst du also den Zug an die Expo?

(lacht) Was für eine Frage! Wir nehmen den Zug und verbringen ein verlängertes Wochenende in Milano. Mein Freund begleitet mich. Geplant ist der Expo-Besuch am ersten Tag. Am zweiten Tag steht eine Stadtbesichtigung an.

 

 

daniela_rechtsDaniela Kämpf, 34, arbeitet als Business Analyst bei SBB Informatik. Nach der Lehre als Hochbauzeichnerin machte sie das Eidg. Diplom Informatiktechnik TS und absolvierte ein Nachdiplomstudium in Wirtschaftstechnik & Unternehmensführung sowie einen Executive MBA. Ihre Freizeit verbringt sie mit Reisen, Fitness, Wandern und Rennvelo fahren.

 

 

Interesse an einem IT Job SBB bei der SBB? Informiere dich jetzt über die verschiedenen Einstiegsmöglichkeiten oder bewerbe dich direkt auf einen der SBB Jobs. Oder möchtest du auch nach Milano reisen? Auf sbb.ch findest du alle Infos zur Expo.

 

Als Trainee hat man keine typischen Arbeitstage.

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Seit dem letzten Gespräch mit Leonie Lendenmann, Business Trainee bei der SBB, sind einige Monate vergangen. Sie hat ihren Einsatz beim SBB Personalmarketing beendet und ist jetzt in einer Förderstelle bei der SBB Cargo AG. Wir haben sie getroffen, um mehr über ihren neuen Einsatz in Erfahrung zu bringen.

Leonie Lendenmann im Gespräch vor dem eindrücklichen Hochsee-Container im Eingangsbereich des neuen SBB Cargo-Hauptsitzes in Olten.

Leonie Lendenmann im Gespräch vor dem eindrücklichen Hochsee-Container im Eingangsbereich des neuen SBB Cargo-Hauptsitzes in Olten.

Leonie, in welchem Bereich der SBB Cargo arbeitest du und welches sind deine Aufgaben?

Meine Förderstelle ist bei der Unternehmensentwicklung angesiedelt. Ich arbeite vor allem in zwei Projekten der Angebotsplanung mit. Es sind zwei sehr strategische Projekte mit dem Ziel, das Cargo-Netz laufend zu optimieren und unser Angebot auf die sich verändernden Rahmenbedingungen und Bedürfnisse abzustimmen. Gerade jetzt, in Folge der Frankenstärke, sind wir besonders gefordert. Ich persönlich nehme verschiedene Recherchen und Analysen vor und erstelle Vorlagen für die Projekte.

Weshalb hat es dich zur SBB Cargo gezogen?

Die SBB Cargo AG ist ein eigenständiges Unternehmen innerhalb des SBB Konzerns. Das finde ich eine spannende Ausgangslage. Zudem haben mich logistische Themen schon immer interessiert. Bei der SBB denkt man ja in erster Linie an den Personenverkehr. Den habe ich bereits während meines Hochschulpraktikums bei der SBB kennen gelernt. Das Gütergeschäft bleibt aber oft unbemerkt von der Öffentlichkeit. Ich wollte dieses Geschäft kennen lernen.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus?

Einen typischen Arbeitstag gibt es eigentlich nicht. Allerdings fange ich früher an zu arbeiten, als bei der vorangehenden Förderstelle, weil ich zu Beginn öfters Sitzungen um 8 Uhr morgens hatte. Da habe ich das gleich beibehalten. Im Zug bearbeite ich E-Mails oder lese Projektdokumente. Ich habe mich mittlerweile daran gewöhnt, und finde es gar nicht mehr so schlimm. Aber auch Homeoffice ist an gewissen Tagen möglich.
Die Zusammenarbeit in den Projektteams ist sehr eng, und es gibt oft kurzfristig angesetzte Meetings, um uns auszutauschen und abzustimmen. Die Nähe zur Geschäftsleitung ist gut spürbar. Ich bin gefordert, rasch gute Lösungen zu liefern. Andererseits profitiere ich von kurzen Wegen und schnellen Entscheidungen.

Wie bist du im neuen Team aufgenommen worden?

Ich hatte einen rasanten Start und bin von Anfang an sehr gut aufgenommen worden. Mein Vorgesetzter ist sehr engagiert und kann die Menschen um sich herum leicht für eine Sache gewinnen und begeistern.

Was ist deine grösste Herausforderung an dieser Förderstelle?

Ich komme aus einer völlig anderen Fachrichtung und wende hier neue Arbeitsmethoden an. Das komplexe Geschäft der SBB Cargo war mir genau so fremd wie das intensive Arbeiten mit Excel-Tabellen. Nun arbeite ich aber sehr viel mit Zahlen. Das war zu Beginn schon herausfordernd, aber gibt mir eben auch die Möglichkeit, Neues zu lernen und mich in Gebiete vorzuwagen, die ich bei einem direkten Berufseinstieg niemals in Betracht gezogen hätte.

Was war dein bisher wichtigstes Erlebnis?

Ich konnte den Rangierbahnhof Limmattal besuchen. Was ich sonst so abstrakt auf Plänen gesehen hatte, nahm plötzlich Gestalt an. Das war schon sehr eindrücklich. Überhaupt habe ich die Gelegenheit, mir die Prozesse vor Ort anschauen zu können. So setzt sich nach und nach das Puzzle zusammen.

Was hat dir bisher noch gefehlt?

Nichts. Was ich noch sehen und lernen möchte, werde ich hoffentlich mit den nächsten Förderstellen abdecken können. Natürlich gäbe es noch sehr viel mehr bei der SBB, das mich interessiert – das Trainee ist aber auf 18 Monate begrenzt.

Was empfiehlst du Studienabgängerinnen und Studienabgänger, die bei der SBB beispielsweise als Trainee einsteigen möchten?

Sie müssen sicherlich offen sein, sich auf neue Themen und Bereich einlassen und sich nicht von fehlenden Kenntnissen abschrecken lassen. Wir sind ja in der Unternehmung, um zu lernen. Die Chance, in unbekannte Arbeitsgebiete einzusteigen, sollte man unbedingt nützen. Wichtig sind auch ein gesundes Selbstvertrauen, eine grosse Neugierde und eine hohe Lern- und Leistungsbereitschaft.

Du hast einen Mentor, der dich während deines Trainees begleitet. Wie oft trefft ihr euch, und was sind die üblichen Gesprächsthemen?

Anfänglich haben wir uns häufiger getroffen, rund einmal im Monat. Mittlerweile gibt es zwischen den Treffen grössere Pausen. Er ist aber jederzeit da, wenn ich ihn treffen möchte. Er hat von Beginn an meine mögliche Karriere bei der SBB im Blick gehabt. Schon bei der Zuteilung des Mentors, der Mentorin wird darauf geachtet, dass es nicht nur auf persönlicher sondern auch auf fachlicher Ebene stimmt. Er hatte mir auch angeboten, mich bei der Suche nach meinen Förderstellen zu unterstützen und mir dafür sein grosses internes Netzwerk zur Verfügung gestellt.

Wohin zieht es dich nach deinem Einsatz bei der SBB Cargo?
Ich werde für vier Monate nach London zu Eurostar, einer Partnerfirma der SBB, gehen. Darauf freue ich mich natürlich schon sehr.

Vielen Dank für den Einblick. Wir werden dich auch während deiner Zeit in London begleiten und sind gespannt, wie es danach bei dir weitergeht.

Interessiert an einem Berufseinstieg bei der SBB. Mehr Infos erhältst du auf unserer Website.

Leonie Lendenmann, 28, hat an der Universität Luzern im Bachelor Gesellschafts- und Kommunikationswissenschaften studiert und einen Master in Weltgesellschaft und Weltpolitik abgeschlossen. Nach ihrem Studium hat sie sich Zeit gelassen, die richtige Stelle zu finden. Während einem halben Jahr hat sie deshalb als Empfangsdame gejobbt, viel Zeit in ihre Leidenschaft Ultimate Frisbee investiert (Anmerkung der Redaktion: Ja, das ist ein Sport und nein, das hat weder mit Körben noch mit Hunden etwas zu tun) und sich Gedanken über ihre Zukunft gemacht – bis sie schliesslich im Januar 2014 bei der SBB gelandet ist. Wir werden Leonie während ihres Trainee-Programms weiter begleiten und regelmässig über sie berichten.


Work Smart: Mein Büro bin ich.

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Früher gab es jährlich einen «Home Office Day», in diesem Jahr findet erstmals die «Work Smart Week» statt: Vom 15. bis 19. Juni 2015 zeigt die SBB zusammen mit Microsoft, Post, Swisscom, Witzig The Office Company und der Mobiliar auf, was flexibel und mobil arbeiten heute bedeutet. Das Büro der Zukunft sieht so aus: Man arbeitet, wo und wann es am besten geht. Vorausgesetzt natürlich, Job und Chef lassen dies zu. Während der Work Smart Week können Interessierte schweizweit mehr als 50 Co-Working-Angebote gratis testen. Ein Selbstversuch.

Irene Baumann begrüsst eine Kundin im Business Point am Bahnhof  Bern.

Irene Baumann begrüsst eine Kundin im Businesspoint am Bahnhof Bern.

Morgens kurz vor Acht. In knapp zwei Stunden habe ich einen Termin in Fribourg. Vorher noch in mein Berner Firmenbüro zu fahren lohnt sich nicht, da ich für den Weg hin und zurück zum Bahnhof fast eine Stunde verplempern würde. Zuhause poltern die Kids soeben die Treppe herunter. Kita-freier Tag. Nach der stürmischen Begrüssung schwinge ich mich deshalb aufs Velo und radle die sechs Minuten bis zum Bahnhof Bern. Dort angekommen, ruft bereits eine Kollegin an, die so schnell wie möglich einen kurzen Text von mir benötigt.

Ich steuere eine Sitzgelegenheit in der Galerie an und zücke mein Notebook. Knapp zehn Minuten später ist der Auftrag erledigt. Solche kurzen Arbeiten mit Zugriff aufs Internet lassen sich an immer mehr Bahnhöfen erledigen: Bis Ende Jahr gibt es in der Schweiz an mehr als 80 Bahnhöfen kostenloses WiFi.

Arbeiten bei der SBB am Bahnhof.

Einzelarbeitsplätze im Businesspoint am Bahnhof Bern können ab CHF 25.00/h gemietet werden.

Einzelarbeitsplätze im Businesspoint am Bahnhof Bern können ab CHF 25.00/h gemietet werden.

Für meine nächste Arbeit benötige ich nun etwas mehr Ruhe, einen Drucker – und ausserdem dringend einen zweiten Kaffee! All dies bekomme ich direkt im Bahnhof Bern im SBB Businesspoint, den man über den Lift im vierten Stock des Hauptgebäudes erreicht. Leiterin Irene Baumann erwartet mich bereits und gibt mir einen Einblick: Auf 550 Quadratmetern stehen im Businesspoint Bern Einzelarbeitsplätze in einem offenen Arbeitsbereich sowie Sitzungs- und Büroräume für 4 bis 40 Personen zur Verfügung. Im Preis inbegriffen sind dabei WLAN-Zugang, Beamer oder TV, Flipchart oder White Board sowie Getränke und Früchte! «Wegen des begrenzten Platzangebots empfehle ich vorab eine Reservation», sagt Irene Baumann. Spontane Besucher seien aber ebenso willkommen.

Ich checke in eine der weiss-blauen offenen Arbeitszellen ein, von denen bereits gut ein halbes Dutzend besetzt sind. Hier lässt es sich in Ruhe arbeiten: Auf einem Bildschirm an der Wand läuft leise CNN, die Besucher reden mit gedämpfter Stimme, ab und zu klingelt ein Telefon, zwei Geschäftsleute aus Deutschland unterhalten sich im Gehen über ihren nächsten Termin. Plaudereien oder Kontakte knüpfen ist angesichts des hochkonzentrierten Arbeitens rundherum kaum möglich. Dafür müsste ich länger ausharren und regelmässig die Kaffeebar ins Visier nehmen. Mein Zug nach Fribourg fährt aber bereits in ein paar Minuten.

Die Verbindung hält auch unterwegs.

Der 2.-Klass-Wagen ist um diese Zeit luftig gefüllt und zum Glück keine lauten Mitmenschen in Sicht. In der knappen halben Stunde Fahrzeit bis Fribourg schaffe ich es, online einen Auftrag im Prozessmanagement-Tool auszulösen und per Headset mit zwei Kollegen eine kurze Telefon-Konferenz über Lync abzuhalten. Während der gesamten Zeit ist der Mobilfunk stabil. Mittlerweile sind sämtliche Fernverkehrszüge der SBB mit Repeatern für optimierten Empfang ausgerüstet.

Philipp Lang betreibt das Colab in Fribourg und will nächstens expandieren.

Philipp Lang betreibt das Colab in Fribourg und will nächstens expandieren.

In Fribourg steuere ich auf meinem zehnminütigen Fussmarsch vom Bahnhof die ehemalige Villars-Schokoladenfabrik in der Route de la Fonderie an. In einem Teil der zweiten Etage  betreibt Philippe Lang seit Mai 2014 das Colab Fribourg, ein Büro für Co-Working und Events, welches an der Work Smart Week teilnimmt. In unmittelbarer Nähe zur Uni Fribourg, mehreren Fachhochschulen und dem Botanischen Garten kann man hier ab 25 Franken pro Tag einen von insgesamt 14 Arbeitsplätzen mieten – Metallschrank, Drucker, Kopierer, Papier, einen Konferenzraum sowie natürlich schnelles Internet und Getränke inklusive. Extras können bargeldlos über die App Klimpr bezahlt werden.

Cooler Ort mit megafreundlichen «Bürokollegen».

In dem hellen Loft mit Parkett und grossen, geöffneten Fenstern herrscht eine entspannte, kreative Atmosphäre, nicht nur wegen des imposanten schwarzen Flügels im hinteren Teil des Raums. Zwei Nerds mit Kopfhörer und Zopf fläzen vor ihren Bildschirmen und nicken mir freundlich zu. Loïc ist einer von ihnen. Der Student und Freelance-Grafiker arbeitet zwei Tage pro Woche im Colab. «Gestern Abend hättest Du hier sein müssen», sagt er. «Wir hatten ein Tech-Meeting mit gut 50 Leuten – formidable!» Tagsüber sei der Ort für ihn «wie eine Bibliothek zum Arbeiten und Lernen». Zum Telefonieren gehe man nach draussen.

Im Colab kann ich nun ungestört meine weitere Arbeiten erledigen und zwischendurch Philippes umfangreiche Saftvorräte testen. Später löst meine Frage nach einer Pause bei meinen neuen «Bürokollegen» sofortige Zustimmung aus: Gemeinsam lüften wir unsere Köpfe und plaudern dabei wie alte Bekannte.

Das Colab verfügt auch über Sitzungsräume für ungestörtes Brainstormen.

Das Colab verfügt auch über Sitzungsräume für ungestörtes Brainstormen.

Fünf Arbeitsplätze hat Philippe Lang fix an Firmen vermietet. Die Idee, als Freelancer mit anderen Leuten an einem Ort zu arbeiten, hat der 34-jährige Cluster-Manager an einem Event für Computerspielentwickler in Zürich aufgeschnappt: «Ich war begeistert und habe kurz darauf einen Ableger in Fribourg eröffnet.» Zu seinen Kunden zählen vor allem Grafiker, IT-Spezialisten und Studenten. Fast noch wichtiger als das gemeinsame Arbeiten sei ihm das Community Building, sagt Philippe. «Wer dazu gehört, erfährt beispielsweise regelmässig, wo es in der Region interessante Projekte oder offene Stellen hat.»

Dass er mit seinen bisherigen Einnahmen knapp die Einrichtung und den laufenden Betrieb finanzieren kann, genügt dem Idealisten vorerst: «Dafür lerne ich hier extrem viel über die Bedürfnisse von Menschen und Firmen in Bezug auf flexibles Arbeiten.» Mit dem so erworbenen Know-how will Lang demnächst einen noch grösseren Co-Workingspace eröffnen, verrät er mir beim abschliessenden Kaffee im Café Villars.

Ich mache mich nun doch noch auf den Weg in mein Berner Büro, wo ein Meeting am Nachmittag erstmalig an diesem Tag meine physische Anwesenheit erfordert. Bis dahin habe ich trotz ständiger Ortswechsel die meisten meiner heutigen Aufgaben abgearbeitet. So betrachtet kann also überall wo ich bin auch mein Büro sein – das Büro bin ich! Ein Glück, dass meine vorausschauende Chefin es schon lange genauso sieht.

 

Hier geht’s zur Übersicht aller Locations, die an der Work Smart Week mitmachen.

Übersicht der Veranstaltungen während der Work Smart Week.

 

Die Weichenstellerin für Bewerbungen.

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Wer es im Rennen um eine spannende Stelle bei SBB Immobilien in die engere Auswahl schafft, lernt mit hoher Wahrscheinlichkeit Sandra Mauron kennen. Die 50-jährige stellvertretende Leiterin Human Resources SBB Immobilien nimmt eingereichte Dossiers zuerst unter die Lupe und ist im ersten Bewerbungsgespräch nebst einigem anderen auch für die «unbequemen» Fragen zuständig.

Sandra, wie viele Bewerbungen für Jobs bei SBB Immobilien landen auf Deinem Tisch?

Sandra Mauron am neuen Hauptsitz der SBB in Bern Wankdorf.

Sandra Mauron am neuen Hauptsitz der SBB in Bern Wankdorf.

Ich nehme die Vorselektion sämtlicher Bewerbungen für ausgeschriebene Stellen aus den Bereichen Bewirtschaftung, Portfoliomanagement, Human Resources, Marketing und Kommunikation, Recht und Beschaffung, Unternehmensentwicklung und Stab Leitung Immobilien vor.

Auf eine ausgeschriebene Marketingstelle zum Beispiel erhalten wir leicht einmal 80 Bewerbungen. 2014 habe ich rund 70 Stellenausschreibungen begleitet und dazu jeweils im Durchschnitt 30 Dossiers via E-Recruiting-Tool erhalten.

Worauf achtest Du beim Prüfen eines Dossiers?

Matchentscheidend sind der Motivationsbrief und das CV. Denn meist bleibt mir nicht genug Zeit, um ein Dossier komplett anzuschauen. Ein sieben Seiten langes CV mit komplett abgebildeten Aufgabengebieten, Bildern von Projekten oder ähnliches ist natürlich suboptimal. Ein Lebenslauf sollte höchstens zwei Seiten lang sein. Vollständig, dabei aber kurz und bündig. Der Motivationsbrief ist auf die Stelle bezogen, individuell gehalten und zwischen den Zeilen ist die Motivation der Kandidatinnen oder des Kandidaten spürbar.

Wie wichtig sind die Fotos der Bewerber?

Grundsätzlich kann man sich dem ersten Eindruck, den ein Bild vermittelt, nur schwer entziehen. Ich habe es allerdings schon oft erlebt, dass ein Kandidat mit erstklassigem Bewerbungsfoto sich nachher im Gespräch als eher mittelmässig entpuppte, während die Kandidatin mit wenig aussagekräftigem Foto live richtig auftrumpfte. Deshalb versuche ich die Fotos möglichst auszublenden.

1_Im Büro

Sandra Mauron bezieht jeden Morgen einen andere Arbeitsplatz im Multispace Büro.

Googelst Du Kandidaten oder siehst deren Profil auf Linkedin an?

Ja, ich nutze Social Media oft und regelmässig, dies vor allem bei den Bewerbenden, welche wir zu Gesprächen einladen. Das gibt einen zusätzlichen Eindruck und zeigt auf, ob und wie gut die Person vernetzt ist.

Wie geht es danach weiter?

Die Linie – also die Abteilung, in welcher die Stelle vakant ist – macht eine Gegenbewertung der von mir vorselektionierten A-Kandidaten und –Kandidatinnen und anschliessend werden in der Regel zwischen drei bis fünf Personen zum Bewerbungsgespräch eingeladen.

Worauf müssen diese gefasst sein?

Zunächst einmal darauf, dass sie es hier mit Menschen zu tun bekommen, die auch nur Menschen sind. Von SBB Seite sind der spätere Vorgesetze sowie ich als Vertreterin der Personalabteilung (HR) dabei. Im Gespräch zielen meine Fragen auf Punkte wie Leitbild, Unternehmenskultur, Vision, bereichsübergreifende Zusammenarbeit etc ab. Ich bin aber auch diejenige, welche den Kandidaten unbequeme Fragen stellt: Etwa zu häufigen Jobwechseln, komischen Bemerkungen im Zeugnis oder wie sich jemand den Übergang aus der Selbständigkeit ins Angestelltenverhältnis vorstellt.

Von den ursprünglich drei bis fünf Kandidaten …

… werden üblicherweise zwei Personen zu einem zweiten finalen Bewerbungsgespräch eingeladen. Hierbei klinkt sich das HR aus, dafür ist der nächsthöhere Vorgesetzte mit dabei.

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Zusammen mit dem zukünftigen Vorgesetzten im Bewerbungsgespräch.

Wie haben sich die Erwartungen der Bewerber in den letzten Jahren verändert?

Ich merke, dass die Leute heute mehr Wert auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit legen. Die Belastung darf dabei gern auch mal bei 110 Prozent liegen – aber nicht bei 150! Dafür ist die Trennung zwischen geschäftlich und privat heute weniger relevant, weil besser abgestimmt. Die Bewerbenden legen mittlerweile viel mehr Wert auf ihre Work-Life-Balance, was sich unter anderem im Wunsch nach Teilzeitanstellung, flexiblen Arbeitszeitmodellen, unbezahltem Urlaub o.ä. zeigt.

Stellt sich die SBB darauf ein?

Ganz klar, ja! Aus meiner Sicht liegen die Vorzüge der SBB einerseits in der Vielseitigkeit des ganzen Konzerns sowie der Kultur und dem Umgang miteinander: Du kommst neu dazu und bist sofort voll dabei. Und dann sind da eben noch die flexiblen Anstellungsbedingungen: Seit 2011 schreibt SBB Immobilien alle Stellen mit einem Beschäftigungsgrad von 80 bis 100 Prozent aus. Seit diesem Frühjahr schreiben wir auch sämtliche Führungsfunktionen zu 60 bis 100 Prozent aus. Frau oder Mann hat also die Wahl, in Voll- oder Teilzeit zu arbeiten. Teilzeitstellen auf allen Stufen, Homeoffice-Tage und örtlich flexibles Arbeiten sind weitere Themen, die diesen Trend positiv unterstützen.

Kann das funktionieren – von einen Job mit 100 Prozent Arbeitsvolumen nur 60 Prozent zu übernehmen und den Rest «liegenzulassen»?

Diese Aufteilung ist in der Tat anspruchsvoll, daher rate ich in solchen Fällen zu einem Jobsharing zwischen zwei Personen. Noch haben wir bei SBB Immobilien aber keine Führungsperson mit einem Beschäftigungsgrad von 60 Prozent angestellt, da die Initiative sehr neu ist, und ich bin gespannt, was die Zukunft hier bringen wird. Bei Teilzeitern mit 80 Prozent gibt es dagegen bereits viele gut funktionierende Beispiele – sei das in Führungsfunktionen als auch auf Mitarbeitendenstufe. Wie bereits erwähnt, schreiben wir seit Jahren sämtliche Stellen mit der Möglichkeit von 80 bis 100% aus und erreichten genau deswegen einige Leute, die sich nicht auf eine 100%-Stelle beworben hätten, heute aber bei uns in Teilzeit arbeiten.

Du selbst arbeitest 100 Prozent, warst aber zuvor auch in Teilzeit.

Richtig, von meinen knapp 14 Jahren im Unternehmen war ich fünf Jahre lang zu 90 Prozent angestellt und habe davon zwei Tage pro Woche zuhause gearbeitet, weil ich meine Tochter allein erziehe. Derzeit arbeite ich einen Tag im Homeoffice. Wir bei SBB Immobilien lassen unseren Mitarbeitenden in Sachen Arbeitsorganisation viel Freiraum und bringt ihnen grosses Vertrauen entgegen.

Das müsste Eltern sehr entgegenkommen, wie auch die Tatsache, dass die SBB Frauen und Männer punkto Lohn gleich behandelt.

Eigentlich ja. Gerade von Frauen mit Kindern ab Mitte 30 hätte ich aber gern noch viel mehr Bewerbungen, besonders für höher qualifizierte Jobs! Ich schätze diese Frauen sehr, denn sie sind es meist gewohnt sich perfekt zu organisieren und bringen bereits einen grossen, vielfältigen Erfahrungsschatz mit. Im Weiteren bin ich davon überzeugt, dass die Zusammenarbeit in gemischten Teams – auch in der Führung – bereichernder ist und unterschiedliche Lebensentwürfe sowie Erfahrungen zu innovativeren und besseren Ergebnissen führen.

Vernetzung untereinander ist heute wichtiger denn je.

Warum bewerben sich gestandene Mütter eher selten?

Ich denke, dass diese Frauen sich oft selbst unterschätzen und kann sie nur immer wieder ermutigen, sich zu bewerben. Unbedingt auch dann, wenn sie nicht alle im Stelleninserat aufgelisteten Anforderungspunkte erfüllen!

Was rätst Du dem Berufsnachwuchs?

Berufseinsteiger haben es aktuell nicht einfach den Einstieg ins Berufsleben zu finden. Ich empfehle den jungen Leuten, sich über ihre Bedürfnisse und Wünsche klarzuwerden und dies in der Bewerbung auch so darzustellen. Auch scheint mir wichtig, dass sie sich aktiv im Arbeitsmarkt bewegen – sei es mit Spontanbewerbungen, Aufbau eines Netzwerks, Nutzung der Social Media für Stellen, welche nicht auf dem offiziellen Weg ausgeschrieben werden usw. So zum Beispiel in der Linkedin-Fachgruppe Immobilienberufe SBB. Dann braucht es etwas Geduld und Mut, sowie eine gesunde Portion Selbstbewusstsein und die Überzeugung, dass es innerhalb nützlicher Frist eine gute Lösung geben wird. Sie dürfen sich von Absagen nicht zu rasch entmutigen lassen.

 

Möchtest du bei SBB Immobilien einsteigen? Dann bewerbe dich jetzt. Unsere offenen Stellen und weitere spannende Infos findest du auf unserer Website.

100 Tage im Hochschulpraktikum – ein Rückblick.

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«Guete Morge», hallt jeweils früh morgens die freundliche Stimme der Empfangsdame an der Hilfikerstrasse 1 durch die Eingangshalle des neuen Hauptsitzes der SBB. Ich arbeite nun seit gut drei Monaten als Hochschulpraktikantin im Human Resources bei der SBB und bin seit dem ersten Tag überwältigt von der Dynamik des Unternehmens. Die Vielfältigkeit und Grösse der SBB ist enorm.

Nadine Gerber auf dem Weg zum Berner Firmenlauf im T-Shirt von SBB aktiv, das Freizeitprogramm der SBB.

Nadine Gerber auf dem Weg zum Berner Firmenlauf im T-Shirt von SBB aktiv, dem Freizeitprogramm der SBB.

Intranet als SBB Selbststudium.

Bereits nach wenigen Stunden SBB wurde mir bewusst, dass die Mitarbeitenden fast nur mit Abkürzungen kommunizieren – SBB spezifische Abkürzungen wohlbemerkt. «Du kannst dich an der BIV für ZVL und LF anmelden», «Ich arbeite in der OE I-PJ-RA-EWG-PGO und Du?» oder «Benutzt Du etwa die NBS zur HVZ?», was so viel heisst wie die Neubaustrecke zur Hauptverkehrszeit zu benutzen. Gut nur, dass ich eine Abkürzungsliste im Intranet gefunden habe. Ganz allgemein würde ich das Intranet – nebst dem GAV natürlich – als meine heilige Bibel bezeichnen. Ich füttere es jeweils mit Stichworten, Namen aber eben auch Abkürzungen, und es spukt mir die zutreffenden, meist sehr interessanten Informationen heraus. Es ist faszinierend, welch grosses Wissen ich mir allein durch das Recherchieren im Intranet aneignen kann. Es fühlt sich an wie ein SBB Selbststudium.

 

Keine wuchernden Pflanzen und Familienfotos mehr.

Arbeiten im Mulitspace am Hauptsitz der SBB im Wankdorf Bern.

Arbeiten im Mulitspace am Hauptsitz der SBB im Wankdorf Bern.

Eines der Ziele, welches die SBB bis Ende 2015 erreichen will, ist die Ausstattung aller Mitarbeitenden mit einem Laptop, Tablett und/oder einem Smartphone. Dies ermöglicht einerseits denjenigen, die nicht in Touren oder Schichten arbeiten müssen, flexible Arbeitsmodelle. Andererseits fördert die SBB damit den gesamtunternehmerischen Zusammenhalt zwischen allen Mitarbeitenden, was im Allgemeinen sehr geschätzt wird. Ich finde es faszinierend, wie modern die SBB Kultur ist. Zudem gibt es am neuen Hauptsitz (bis auf wenige Ausnahmen) keine zugeteilten Arbeitsplätze mehr. «Desk Sharing» heisst dies in der Fachsprache. Diese neue Arbeitsform ist noch nicht bei ganz allen auf vollste Zufriedenheit gestossen. Die überaus spontane Generation Y – der auch ich angehöre – ist jedoch eine grosse Befürworterin des Desk Sharings. Ganz nach dem Motto: neuer Tag, neues Glück. Natürlich ermöglicht dieses System niemandem mehr, sein halbes Eigenheim an den Arbeitsplatz mitzubringen und den Schreibtisch mit wuchernden Pflanzen oder den Bildschirmrand mit Familienfotos der letzten fünf Generationen zu schmücken.

Joggingrunde mit den Bürogspänli über Mittag.

Die flexiblen Arbeitsformen ermöglichen mir beispielsweise eine zweistündige Mittagspause, während der ich mit meinen Bürogspänli eine intensive Joggingrunde an der wunderschönen Berner Aare drehe und etwas für meine Gesundheit tue. Übrigens ist die Aare mit dem Bau des Hauptsitzes gleichzeitig durch einen neuen Weg erschlossen worden. Nicht zu vergessen sind die Umkleidekabinen im Untergeschoss des Hauptgebäudes, die einen regelrecht zum Sporttreiben verleiten. Nichts wünscht man sich nach einem erfolgreich absolvierten Training mehr als ein schmackhaftes Menu auf dem Tisch. Kein Problem, denn die beiden Personalrestaurants im Wankdorf bieten alles, was das Herz begehrt. Abgerundet wird die verlängerte Mittagspause mit einem himmlischen Starbuckskaffee, nachdem die Arbeit voller Motivation und Ambition wieder in Angriff genommen wird. Wer hat es da noch eilig, frühzeitig nach Hause zu gehen? Niemand. Vielmehr hat die SBB es geschafft, dass sich nicht nur ihre Kundinnen und Kunden in den Zügen, sondern auch ihre Mitarbeitenden und Praktikanten an ihren Arbeitsplätzen «unterwegs zuhause» fühlen. 

Bahn-Know-how laufend erweitern.

Zu Besuch bei der SBB Anyway Textilreinigung in Zürich Altstetten.

Zu Besuch bei der SBB Anyway Textilreinigung in Zürich Altstetten.

Während meines Hochschulpraktikums hatte ich bereits mehrmals die Gelegenheit, die SBB auch in der Fläche kennen zulernen. Die SBB legt grossen Wert darauf, dass die Mitarbeitenden laufend ihr Bahn-Know-how weiterentwickeln. Auch und gerade als «Bürogummi» ist es sehr wichtig, dass man stets im Auge behält, dass die Mehrheit der SBB Mitarbeitenden nicht im kuschelig warmen Büro, sondern vielmehr draussen auf den Gleisen, im Tunnel, in den Betriebszentralen und vor allem auch in der Nacht arbeiten – und dies ganzjährig, bei jeder Witterung. Die Arbeitszeiten sind nicht etwa flexibel oder regelmässig, vielmehr sind sie in Touren und Schichten eingeteilt. So besuchte ich u.a. den Rangierbahnhof im Limmattal, das Industriewerk in Olten sowie die Textilreinigung in Zürich Altstetten und erhielt dabei unterschiedlichste Eindrücke der Arbeiten an der Front. Dies war sehr beeindruckend und spannend. Umso mehr schätze ich heute die angenehme Arbeitsatmosphäre im Wankdorf. Schade finde ich nur, dass ich tagtäglich mit der BLS an den SBB Hauptsitz anreisen muss.

Möchtest auch du den Berufseinstieg bei der SBB schaffen? Dann informiere dich jetzt auf unserer Website über die verschiedenen Möglichkeiten.

Nadine Gerber, 25, hat im Januar 2014 das Jusstudium an der Universität Bern mit dem Master abgeschlossen. Danach arbeitete sie während eines Jahres bei der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde im Kanton Bern, wo sie ihre ersten juristischen Berufserfahrungen sammelte. Nun ist sie als Hochschulpraktikantin im HR bei der SBB «eingestiegen». Sie sieht das Jusstudium als optimale Grundausbildung, auf dem sie mit zusätzlichem Wissen aufbauen und sich im HR weiterbilden möchte. In Ihrer Freizeit ist Nadine eine ambitionierte Tennisspielerin und würde deshalb am liebsten – hätte sie genügend Zeit und Geld – Roger Federer auf seinem ganzjährigen Turniermarathon begleiten.

Gesund essen im Büro.

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Kopfloses Naschen vor dem Bildschirm, ein Schoggiriegel aus dem Automaten, der Hotdog zum Mittagessen und zum Zvieri ein Stück Geburtstagstorte zur Feier des Pultnachbarn – das Büro als Schlaraffenland. Im Verlaufe eines Arbeitstages nehmen wir rund drei (Zwischen)mahlzeiten zu uns. Wir haben mit Claudia Hänni, Leiterin Personalverpfelgung, gesprochen, um herauszufinden wie sich Mitarbeitende beispielsweise am Hauptsitz im Berner Wankdorf gesund ernähren können, um auch am Nachmittag noch fit zu sein. Unsere Erkenntnisse und einige hilfreiche Tipps haben wir in nachfolgend zusammengefasst.

Zmittag essen ist wichtig.

Denn sonst naschst du umso mehr am Nachmittag. Zudem verpasst du die riesige Auswahl an Köstlichkeiten, die es in den zwei SBB Restaurants am Hauptsitz in Bern Wankdorf zu geniessen gibt. Täglich werden dort rund 900 Essen an SBB Mitarbeitende ausgegeben. Du hast die Wahl aus drei Menus oder kannst dir an mehreren kalten und warmen Buffets selbst deinen Wunschteller zusammenstellen.

Bei Claudia Hänni habe ich nachgefragt, ob bei der Planung der beiden Restaurants der Genuss oder die Gesundheit im Vordergrund stand. «Wichtig ist, dass wir die Gäste nicht bevormunden wollen», betont Claudia Hänni. «Der Eine hat Lust auf Schnitzel und Pommes und der Andere auf leichtes Gemüse aus dem Markt Buffet. Bei uns ist beides möglich. Wir wollen mit unserem Angebot verschiedene Geschmäcker bedienen und damit für Genuss und hohe Arbeitsmotivation sorgen. In der Gemeinschaftsgastronomie muss das Verpflegungsangebot dem Gusto der Gästemehrheit entsprechen. Speziellen Ernährungsformen und -philosophien tragen wir nach Möglichkeit punktuell Rechnung.»

Und ob jemand, der auf Diät sei, in den Personalrestaurants fündig werde, wollte ich weiter wissen. «Ja! Wir haben im Free Choice ein Buffet mit ausschliesslich «Gesundem». Dort findet sich nichts Gebratenes oder Frittiertes und die Sauce wird separat angeboten. Auch das Salatbuffet bietet kalorienarme Rohkost. Unter dem Label «FIT» bieten wir zudem regelmässig leichte und leckere Menus an.» Es ist jedoch kein Geheimnis, dass sowohl im Wankdorf als auch in allen anderen Chez SBB Personalrestaurants frittierte Sachen wie «SchniPo» und «Fischknusperli» aber auch «Ghackes mit Hörnli und Apfelmus» zu den beliebtesten Menus gehören.

Essen auf der Etage.

Manche ziehen es vor, ihr Mittagessen am Pult einzunehmen, anstatt die Arbeit eine Stunde liegen zu lassen. Im Wankdorf wird das sogenannte «Desk Sharing» betrieben, bei dem die Mitarbeitenden ihren Arbeitsplatz täglich frei wählen können. Damit Tischfläche und Tastatur stets in gutem Zustand angetroffen werden, ist vom Zmittagessen am Arbeitsplatz abzusehen. Auf jedem Stockwerk findest du gut ausgerüstete Etagenküchen mit Kühlschrank und einer Mikrowelle, wo du dein Mittagessen bequem zubereiten und in aller Ruhe geniessen kannst.

Essen vor dem Bildschirm ist sowieso nicht empfehlenswert, denn Multitasking beim Essen kann dazu führen, dass du nicht merkst, wann du satt bist. Zudem isst du viel schneller, wenn du in den Bildschirm schaust. So kann es vorkommen, dass du plötzlich einen leeren Teller vor dir hast, ohne überhaupt gemerkt zu haben, dass du soeben eine Mahlzeit verspeist hast.

Snacks zwischendurch.

Wenn der kleine Hunger kommt, lohnt es sich, in der Schublade oder in der Etagenküche einige gesunde, vollwertige Snacks gelagert zu haben. Eine Handvoll Mandeln, ein Picknick-Ei, Naturejoghurt, frische Früchte, eine halbe Avocado, Hüttenkäse oder Vollkornwaffeln zählen zu jenen Happen, die den Insulinspiegel nicht auf eine Achterbahnfahrt schicken und anschliessend als Hüftgold auf der Waage zu Buche schlagen.

Wer trotzdem etwas Süsses naschen möchte, kann sich an einem der 21 Snack-Automaten in den beiden Gebäuden im SBB Hauptsitz bedienen. Der Bestseller heisst Kägi-Fret. «Von Januar bis Mai wurden allein an der Hilfikerstrasse rund 2100 Stück aus den Automaten gezogen», weiss Claudia Hänni. Auf die Frage hin, ob die Automaten auch mit frischen Früchten bestückt seien, bekomme ich folgende Antwort: «Täglich werden nur rund sieben Äpfel aus den Automaten bezogen. Wir stellen fest, dass gesunde Produkte nur sehr zurückhaltend gekauft werden.» Einige Teams lassen sich aber vom Bauernhof frische Äpfel in Harassen ins Büro liefern.

Und dann wären da noch die Getränke.

Ein erwachsener Mensch sollte bei normalem Flüssigkeitsbedarf ungefähr 1.5 bis 2 Liter trinken. Bei den Getränken stehen Wasser, ungesüsster Tee oder Saftschorlen auf der Liste der empfehlenswerten Getränke.

Gemäss Studien verwechseln wir öfters Durst mit Hunger und greifen zum Müsliriegel anstatt zur Wasserflasche. Dies rührt daher, dass Hunger- und Durstgefühle von der gleichen Hirnregion, dem Hypothalamus, gesteuert werden. Wie können wir also vermeiden, dass wir unserem Körper unnötig Essen zufügen, wenn er eigentlich nach Flüssigkeit lechzt? Verschiedene Experten raten, bei Hungergefühl ein Glas Wasser zu trinken und nach 15 Minuten zu prüfen, ob man immer noch hungrig ist. Damit du gar nicht erst in dieses Verwirrspiel gerätst, geniesse von Tagesbeginn an regelmässig ein Glas der empfehlenswerten Getränke; also trinken, bevor der Durst sich meldet. Eine Flasche Flüssiges in Sicht- und Griffweite erleichtert es dir, ans Trinken zu denken. Die SBB bietet in allen Personalrestaurants leicht zugänglich kostenloses Hahnenwasser an. «Über 80% der Gäste nutzen dieses Angebot», so Claudia Hänni.

Informationen zur gesunden Ernährung im Schichtbetrieb gibt es hier.

 

In den SBB Personalrestaurants stehen verschiedene Menüs zur Auswahl. Bei der Mahlzeitenplanung wird generell immer das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) miteinbezogen, um den Mitarbeitenden eine gesunde, ausgewogene Ernährung zu ermöglichen.

 

Schrill, laut und wild ist Sticky Martin nur auf der Bühne.

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Bei der SBB ist er Markus Kalt, ein seriöser Projektmanager. Mit der Glamrockband Van Arx feiert er die Helden der 80er.

Markus Kalt gibt als Drummer und Projektmanager den Takt vor.

Markus Kalt gibt als Drummer und Projektmanager den Takt vor.

Noch ist Markus Kalt einfach Markus Kalt. In Jeans und Kapuzenjacke steht er im Foyer eines Kulturlokals in Gelterkinden. «Das sind Dino, Raffi und Rolf», stellt der 46-Jährige seine Bandkollegen vor. Lagebesprechung gut zwei Stunden vor dem Aufritt. Die Band Van Arx feiert dieses Jahr ihre Wiedervereinigung – fast 30 Jahre nach ihrer Gründung. Zwei Songs, dann die Begrüssung, nachher vier Songs am Stück. Alles Weitere ergibt sich. Und weniger Nebel als am Vortag. Alles klar.

Markus Kalt verschwindet als erster in der Künstlergarderobe − ein winziger Container im Hof hinter dem Lokal. Er zieht sich um: hautenge Hose, Plateaustiefel, Perücke. Eine Visagistin malt dicke Kajalstriche unter seine Augen. Aus Markus Kalt wird Sticky Martin. Verkleidung, Schminke und Künstlername gehören zur Show. Markus Kalt lacht: «Das ist wie ein Backflash in die frühere Zeit.» Auch musikalisch lässt Van Arx die Helden ihrer Jugend aufleben: Zum Repertoire gehören nebst eigenen Stücken die bekannten Songs von Judas Priest, Kiss, AC/DC, Krokus und Co.

Martin Kalt nach seinem Auftritt.

Markus Kalt, Projektmanager bei der SBB, vor seinem Auftritt.

Wer an Fasnacht denkt, liegt im Fall von Markus Kalt nicht weit daneben. Schon als Zehnjähriger trommelte er in einer Basler Clique. Später nahm er Schlagzeugunterricht. Drummer zu sein, liegt ihm, im hinteren Teil der Bühne fühlt er sich wohl. Dort ist er zwar etwas versteckt, dafür gibt er das Tempo vor, trägt den Sound der Band. «Das entspricht mir», sagt er. Auch im Berufsleben sucht er das Rampenlicht nicht unbedingt. Als Projektleiter im Customer Relationship Management, einem Bereich des Fernverkehr-Marketings, arbeitet er gerne im Hintergrund und unterstützt so die Marktbearbeitung; Präsentationen in der ersten Reihe liebt er weniger.

In Gelterkinden ist das Publikum inzwischen bereit. Die Lichter gehen aus, Nebelschwaden verhüllen die Bühne. Van Arx legen los. Schon nach dem zweiten Song haben sie den Saal im Sack. «Ein toller Abend», wird Sticky Martin später sagen, als er die Schminke abgewaschen, die Perücke verstaut und Jeans und Kapuzenjacke angezogen haben wird – und wieder Markus Kalt ist.

 

Markus Kalt, 46, ist als Projektleiter im Bereich Marketing/CRM im SBB Personenverkehr tätig. Davor war er am Bahnhof Basel SBB in diversen Funktionen im Einsatz, zuletzt als Teamleiter Verkauf. Startpunkt der beruflichen Laufbahn war die Lehre als Betriebsdisponent bei der SBB, gefolgt von Weiterbildungen vom Verkaufskoordinator, zum Projektmanager bis hin zum Master of Advanced Studies (MAS) in General Management. Ein wesentlicher Grund für seine langjährige Treue zur SBB liegt in den vielfältigen Weiterentwicklungsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens, gekoppelt an interessante und sich stetig verändernde Aufgaben und Herausforderungen. Die Musik schafft dazu einen idealen Ausgleich.

 

Text: Evelyne Reber | Fotos: Alex Kaeslin | Video: Van Arx

 

«Ich würde die Ausbildung zum Lokführer nochmals machen».

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Rolf Lienhard und Heinz Wüthrich übergeben einem frischgebackenen Lokführer das Diplom.

Lukas Erismann bringt es stellvertretend für seine Lokführer-Klasse auf den Punkt : «14 sehr intensive Monate liegen hinter uns.» In dieser Zeit haben die 12 jungen Berufsleute des Lokpersonalstandorts Zürich Altstetten alles gelernt, was es braucht, um einen Personenverkehrs-Zug zu führen und die Reisenden sicher an ihr Ziel zu bringen. Am HB Zürich konnten sie nun von Ausbildungschef Lokpersonal Filiale Zürich, Rolf Lienhard, und Prüfungsexperte Heinz Wüthrich in einem feierlichen Rahmen ihre Diplome – verbunden mit den besten Wünschen für die Zukunft – entgegennehmen und dabei ungezwungen auf die anstrengende Zeit zurückblicken.

Nach dem Apéro ging es mit Partnerin und Partner noch fürs Abendessen aufs Schiff auf den Zürichsee. Er habe Freude an dieser Klasse gehabt, sagte Rolf Lienhard anlässlich der Feier. Sie habe Willen, Disziplin und grosses Interesse gezeigt, ihm bleibe nur noch gut Profil und viel Freude am Beruf zu wünschen. Die 11 Lokführer und die Lokführerin werden nun sowohl im Regional- wie im Fernverkehr ihre erworbenen Fähigkeiten einsetzen. Dieses Jahr sind insgesamt rund 160 Lokführerinnen und Lokführer bei der SBB in Ausbildung, nächstes Jahr werden es über 200 sein.

«Ich würde die Ausbildung nochmals machen».

Lukas Erismann, was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie auf die vergangenen 14 Monate zurückblicken?

Frisch diplomiert - Lukus Erismann freut sich auf seine Zukunft als Lokführer.

Frisch diplomiert – Lukus Erismann freut sich auf viele schöne Fahrten im Führerstand.

Erismann: Das passende Wort dafür ist wohl intensiv. Ich hätte nie gedacht, dass die Eisenbahn so komplex ist. Es gab entsprechend viel zu lernen – daran musste ich mich zuerst gewöhnen. In dieser Zeit habe ich praktisch nur für das Ziel, Lokführer zu werden, gelebt, da kam das Familienleben des Öfteren etwas zu kurz. Die Ausbildung würde ich aber trotz vieler Entbehrungen sofort nochmals machen.

Was ist das Faszinierende am Lokführerberuf?

Einen Zug zu führen, mit allem, was dazugehört. Damit meine ich auch jene Situationen, bei denen halt mal nicht alles rund läuft und in eigener Verantwortung Probleme zu lösen sind. Und dann natürlich freue ich mich auf viele schöne Fahrten.

Wie geht es nun weiter?

Sicher möchte ich mich zu gegebener Zeit weiterbilden, beispielsweise hinsichtlich ETCS oder anderer Fahrzeuge wie etwa die Re 420. Ansonsten freue ich mich ganz einfach nun auf meine Arbeit im Führerstand und neue Erfahrungen.

Möchtest du auch einen Arbeitsplatz mit bester Aussicht? Dann informiere dich jetzt über den Beruf der Lokführerin und des Lokführers.

 

«Die IT spielt eine Schlüsselrolle bei der Bahn».

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Zesiger ClaudioClaudio Zesiger arbeitet als Application Engineer bei der SBB Informatik, eine der grössten IT-Arbeitgeberinnen der Schweiz. Wir habe kürzlich mit ihm über seine Aufgaben als Software-Entwickler gesprochen.

Die Schweizerische Bundesbahn, das grösste Reise- und Transportunternehmen ist zugleich eine der grössten IT-Arbeitgeberinnen der Schweiz – wie passt das zusammen?

Ohne IT würde heute kein Zug mehr fahren. Die Informatik spielt in fast allen Bereichen der SBB eine zentrale Rolle. Entsprechend benötigt die SBB eine schlagkräftige IT-Organisation.

Welche Funktion übst du bei der SBB Informatik aus?

Ich arbeite als Application Engineer in der Software-Entwicklung. Wir entwickeln Applikationen für das Zug und Lokpersonal und vereinfachen so bestimmte Arbeitsabläufe. Zurzeit betreue ich unter anderem die Applikation, mit der die Video-Überwachung in den Zügen gesteuert wird.

Was sind deine ganz konkreten täglichen Aufgaben?

Zum einen ist dies die Produktwartung. Ich suche und entferne Fehler in den Applikationen. Fehler in einer Software können von sehr kleinen Bugs, wie einem falschen Text bis zu Fehlern mit fatalen Folgen reichen, wie dem Ausfall des ganzen Systems. Zum anderen entwickle ich die Applikationen weiter. Das heisst, ich implementiere neue Funktionen gemäss den Bedürfnissen des Auftraggebers und optimiere so die Leistung und den Funktionsumfang der Anwendung.

Welche Fähigkeiten und Anforderungen sind als Software-Entwickler bei der SBB Informatik gefragt?

Ein Software-Entwickler muss gute analytische Fähigkeiten besitzen und eine rasche Auffassungsgabe haben. Ein vernetztes Denken ist ebenso wichtig, wie weitreichende IT-Kenntnisse und ein solides Verständnis der Software-Entwicklung insgesamt. Ein gewisses Interesse an der Bahn versteht sich für einen Mitarbeitenden der SBB von selbst.

Was gefällt dir besonders gut an deinem Job?

Die technische Herausforderung. Es gilt, jeden Tag neue Ideen auf der Basis ganz unterschiedlicher Technologien zu entwickeln. Zudem erfüllt es mich, wenn wir den Arbeitsalltag unserer Auftraggeber mit einem guten Produkt vereinfachen. So erzielen wir letztlich auch eine sichtbare Verbesserung für die Kunden der SBB.

Was schätzt du an der SBB als Arbeitgeberin?

Die beruflichen Entwicklungsperspektiven. In den vielen Projekten, in denen ich bisher tätig war, konnte ich stets neue Technologien kennenlernen und mich dabei selbst weiterentwickeln. Mein Spektrum als Software-Entwickler ist dadurch sehr viel breiter geworden. Die sehr guten Anstellungsbedingungen und das Weiterbildungsangebot schätze ich ebenfalls sehr.

 

Bist du auf der Suche nach einem spannenden Berufseinstieg im Bereich Informatik oder suchst du eine neue Herausforderung? Dann bewerbe dich jetzt bei der SBB Informatik.

Die SBB Informatik steuert und entwickelt die konzernweite IT-Landschaft der Schweizerischen Bundesbahnen und ist mit 1000 Mitarbeitenden eine der grössten IT-Arbeitgeberinnen der Schweiz. Sie setzt jährlich über 400 IT-Projekte mit einem Gesamtvolumen von über 250 Millionen CHF um.

 

 


«Eine Operation am offenen Herzen.»

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Am 13. Dezember rückt die Schweiz näher zusammen: Dank der Durchmesserlinie können bestehende Verbindungen zwischen der West- und Ostschweiz beschleunigt und neue Direktverbindungen geschaffen werden. Mitten drin arbeitet Katja Nahler, Bauingenieurin und Verantwortliche für den gesamten Ausbau in Oerlikon – eine Aufgabe, die für das Bahnnetzwerk der Schweiz überlebenswichtig ist.

Nahler KatjaDie junge Ingenieurin schwärmt von ihrem Beruf: «Für mich ist es eines der spannendsten Grossprojekte der vergangenen Jahre. Vor allem weil es sich um innerstädtisches Bauen handelt: Wir bauen nicht auf der grünen Wiese, sondern mitten in der grössten Stadt der Schweiz – am grössten Knotenpunkt im Schweizer Bahnverkehr.» Die Bauarbeiten sind anspruchsvoll, denn sie finden unter laufendem Betrieb statt. Links und rechts fahren Züge vorbei, 800 pro Tag. Es ist sozusagen eine Operation am offenen Herzen. Die Teams arbeiten mittendrin, sehr oft in der Nacht und an Wochenenden.

2008 wechselte Katja Nahler von der DB zur SBB, von Deutschland in die Schweiz und bezeichnet dies als grossen Schritt: Nicht nur die Umgebung war neu, sondern ebenso die Sprache und die Mentalität. Doch genau diese Mentalität schätzt sie an der Schweiz: «In Deutschland wären in einem solchen Grossprojekt mehr Juristen involviert, während in der Schweiz versucht wird, an einem Tisch mit allen Akteuren eine Lösung zu finden. Das ist erfolgsversprechend und attraktiv zum Arbeiten.» Katja Nahler ist überzeugt, dass dies auch ein Grund ist, weshalb beim gigantischen Projekt Durchmesserlinie die Kosten und Termine eingehalten werden konnten.

Die Strecke von Zürich Altstetten bis Zürich Oerlikon wird mit Hochdruck ausgebaut. Am 13. Dezember 2015 - zum Fahrplanwechsel - muss sie betriebsbereit sein.

Die Strecke von Zürich Altstetten bis Zürich Oerlikon wird mit Hochdruck ausgebaut. Am 13. Dezember 2015 – zum Fahrplanwechsel – muss sie betriebsbereit sein.

Spielraum gibt es keinen.

Vier Minuten dauert die Fahrt vom Hauptbahnhof Zürich nach Oerlikon – Zürich ist letztes Jahr bereits näher zusammengerückt. Ab Dezember profitiert fast die ganze Schweiz davon – der grösste Fahrplanwechsel seit 25 Jahren steht an. Bis dahin muss noch viel geschehen – und Spielraum gibt es keinen: «Am Sonntag, 13. Dezember ist Fahrplanwechsel. Dies ist ein europäischer Termin – daran gibt es nichts zu rütteln. Wenn es heisst, am 13. Dezember müssen die acht Gleise in Oerlikon offen sein, dann sind die acht Gleise offen.» Die Abschnittsleiterin ist sich der Herausforderung bewusst. Es scheint, als würden ihr Überraschungen und Planänderungen kein Bauchweh bereiten. «Der recht milde Winter ist uns sehr gelegen gekommen, doch vor Ostern mussten wir die Bauarbeiten einige Tage wegen Sturm unterbrechen. Ich weiss im Moment noch nicht, wie wir diese Zeit aufholen, aber wir werden eine Lösung finden.»

«Operation am offenen Herzen».

Operation am offenen Herzen. Pro Tag fahren rund 800 Züge an der Baustelle vorbei.

Chance Teilzeit.

Als grösste Herausforderungen bezeichnet Katja Nahler demnach auch nicht die baulichen, sondern die persönlichen: Als sie vor zwei Jahren die Anfrage erhielt, die Stelle als Abschnittsleiterin zu übernehmen, stellte sie sich viele Fragen: Wird sie dies schaffen? Geht das überhaupt mit einem Teilzeitpensum? An Teilzeit war anfänglich auch kaum zu denken. Unterdessen hat die Bauingenieurin aber Fuss gefasst und auch die Arbeitszeiten haben sich normalisiert: «An drei Tagen bin ich im Büro, an einem Tag mache ich Homeoffice – den Rest bin ich für unseren vierjährigen Sohn da. Die Arbeitstage sind aber oft lang: Teilzeit in einer Führungsposition ist immer ein Gewinn für das Unternehmen, denn ich habe Projektziele, die ich erreichen muss. Aber Teilzeit gibt mir auch die Möglichkeit, mich abzugrenzen. Für mich überwiegt der Vorteil, dass ich so einen interessanten Job mit der Familie vereinbaren kann.»

Karriere-Highlight.

Die Eröffnung des Bahnhofs Löwenstrasse und des Weinbergtunnels im letzten Sommer waren ein Höhepunkt in der beruflichen Karriere der Bauingenieurin, zumal sie früher selber Projektleiterin am unterirdischen Bahnhof war. Aber dann ist sie doch wieder ganz Ingenieurin: «Auch wenn ich zugeben muss – für uns Ingenieure ist die Baustelle eigentlich viel faszinierender. Jetzt ist es einfach ein fertiger Bahnhof.»

Interessiert, als Ingenieurin, als Ingenieur bei der SBB zu arbeiten? Erfahre mehr auf unserer Karriereseite und im SBB Stellenmarkt.

Katja Nahler ist diplomierte Bauingenieurin mit Zusatzausbildung in Industrial Management. Von 2002 bis 2007 war sie Projektleiterin und Planerin bei der Deutschen Bahn. Seit 2008 arbeitet sie für die SBB, wo sie unter anderem Projektleiterin des neuen Bahnhofs Löwenstrasse in Zürich war. Heute leitet sie einen von vier Abschnitten der Durchmesserlinie und verantwortet den gesamten Ausbau Oerlikon. Katja Nahler ist 36 Jahre alt und Mutter eines vierjährigen Sohnes.

 

Wo sich die SBB Ingenieurin trifft – der «Bauhöck».

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Seit 2005 treffen sich am «Bauhöck» Ingenieurinnen und Naturwissenschaftlerinnen der SBB. Rund dreimal jährlich kommen sie zusammen, um über ihre Arbeit, den Alltag als Frau in der Welt der Technik und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu sprechen.

Die Ingenieurinnen und Naturwissenschaftlerinnen besuchen sich gegenseitig auf ihren Baustellen oder tauschen bei Vorträgen Fachwissen aus.

Die Ingenieurinnen und Naturwissenschaftlerinnen besuchen sich gegenseitig auf ihren Baustellen oder tauschen bei Vorträgen Fachwissen aus.

Abhängig von Ort und Thema nehmen jeweils bis zu 25 Frauen am «Bauhöck» teil. Der Name ist Programm: die Teilnehmerinnen besichtigen Baustellen laufender Projekte oder bringen ihr Wissen an einem Fachvortrag auf den neusten Stand.

Delia Harder arbeitet Teilzeit, mit einem Pensum von 70 Prozent als Elektroingenieurin bei der SBB. Sie ist Mutter von zwei Kindern und nimmt regelmässig am «Bauhöck» teil. Im Interview erzählt sie aus ihrem Berufsalltag und erklärt wie sie Privat- und Arbeitsleben unter einen Hut bringt. 

Delia, wie sieht deine Karriere bei der SBB aus ?

Vor sechs Jahren habe ich bei der SBB als Business Analystin in der Division Personenverkehr meine Karriere gestartet. Nun arbeite ich seit 2 ½ Jahren als Projektleiterin und Teilprogramm-Managerin für das Programm Energiesparen in der Division Infrastruktur. In dieser Funktion entwickle ich im Team neue Massnahmen, wie die SBB Energie sparen kann. Momentan arbeiten wir an einer  Lösung, um den Energieverbrauch der Züge genauer analysieren zu können. 

Was macht das Arbeiten als Ingenieurin bei der SBB attraktiv?

Ganz ehrlich, ich hätte nie gedacht, dass ich einmal bei der Bahn lande. Ich schätze die vielfältigen und spannenden Arbeitsgebiete bei der SBB, seien es komplexe Planungsarbeiten oder konkrete, zukunftsorientierte Projekte wie das Energiesparen. Je länger ich bei der SBB bin, umso mehr wird mir bewusst, wie vielseitig sie wirklich ist. Wenn ich nicht vor Ort auf der Baustelle anwesend sein muss, schätze und nutze ich die flexiblen Arbeitsbedingungen. Ich arbeite regelmässig zu Hause oder unterwegs im mobilen Büro.

Bauhoeck

Ausgangspunkt ist oftmals ein Bahnhof.

Weshalb bist Du Ingenieurin geworden?

Bereits im Gymnasium interessierte mich Mathematik und ich hatte immer gute Noten. Als Mathematiklehrerin oder Versicherungsmathematikerin zu arbeiten, konnte ich mir jedoch nicht vorstellen. So entschied ich mich nach dem Abitur für das Elektrotechnik-Studium – ein toller Mix zwischen Mathematik und Technik. Ich kannte in meinem Umfeld bereits einige, die als Elektrotechnikerin oder Elektrotechniker arbeiteten oder ebenfalls mit dem Studium starteten. Dies motivierte mich. Zudem wusste ich, dass ich nach dem Studium auf dem Arbeitsmarkt sehr gute Chancen haben werde.   

Erzähle uns von deinen Erfahrungen als Frau in einer Männerdomäne.

Während des Studiums schraubten meine männlichen Mitstudenten zuhause Computer auseinander oder bastelten an ihren Freizeitprojekten herum. Das beeindruckte mich und ich hatte Angst, dass die Männer mir einen Schritt voraus sein würden. So war es zum Glück nicht. Auch später, als ausgebildete Elektroingenieurin, fühlte ich mich nie benachteiligt. Im Gegenteil: die Männer schätzten mich als Mitarbeiterin. Man muss sich aber bewusst sein: als Ingenieurin ist man oft alleine in einer Männerdomäne unterwegs.

Wie sieht dein typischer Arbeitsalltag aus? 

Den gibt es glücklicherweise nicht (lacht) und  hängt von meinen aktuellen Projekten ab. Verschiedenes fällt an: Baustellenbesuche, Projekt- und Teammeetings, Lösungsansätze planen oder Unterlagen erstellen. Ich liebe die Abwechslung in meinem Beruf. Auch und gerade mit dem Wandel der Technologie werden wir täglich vor neue Herausforderungen gestellt. Fach- und organisationsübergreifende Zusammenarbeit ist dabei unabdingbar. 

Welches ist die grösste Herausforderung in deinem Beruf? 

Mich beschäftigen dieselben Fragen, die sich auch andere Frauen stellen: wie kann ich trotz Familie Karriere machen und wie viel Zeit will ich dafür investieren? Wie kann ich alle Aufgaben vereinbaren? Wie und von wem werde ich dabei unterstützt? Wie werde ich als Frau in meinem Beruf wahr- und ernstgenommen? Ich bin der Meinung, dass man sich als Frau immer noch stärker beweisen muss und ihre Kompetenzen eher angezweifelt werden. Die SBB ermöglicht mir dank ihren attraktiven Arbeitsbedingungen, Beruf und Familie zu vereinbaren.

Der Bauhöck der Ingenieurinnen und Naturwissenschaftlerin der SBB hat bereits einige Teilnehmerinnen. Es dürften aber gerne noch mehr werden.

Der Bauhöck der Ingenieurinnen und Naturwissenschaftlerinnen der SBB hat bereits über 90 Teilnehmerinnen. Es dürften aber gerne noch mehr werden.

Immer noch entscheiden sich nur wenige Frauen für technische Studiengänge. Was würde aus deiner Sicht junge Frauen motivieren, vermehrt auf technische Studiengänge zu setzen?

Ich glaube, dass sich viele Frauen einen technischen Berufe nicht zutrauen, obwohl sie die Fähigkeiten dazu klar mitbringen. Das mag daran liegen, dass das Wissen rund um technische Berufe klein ist und sie in ihrem Umfeld niemanden mit den gleichen beruflichen Interessen kennen. Es ist daher wichtig, dass sich junge Frauen bereits im Gymnasium oder noch früher intensiv mit den Inhalten der technischen Studiengänge auseinandersetzen. Viele erkennen erst während des Studiums, wie interessant und vielseitig die unterschiedlichen Module sind. Ich kann den Beruf als Ingenieurin wärmstens empfehlen: man ist als Frau wirtschaftlich unabhängig, auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt und kann sich seinen Arbeitgeber aussuchen.

Delia, du hast zwei kleine Kinder. Wie vereinbarst du Berufs- und Familienleben?

Ich arbeite 70 Prozent. Glücklicherweise hat mein Partner flexible Arbeitszeiten, so können wir uns gegenseitig unterstützen und die Erziehungsaufgaben aufteilen. Dennoch ist gutes Organisationstalent gefragt. Wer holt die Kinder wann in der Kita ab? Auf wen können wir notfallmässig zurückgreifen, wenn eines der Kinder krank ist und zuhause bleiben muss? In solchen Situationen schätze ich die flexiblen Arbeitsformen, die die SBB anbietet.  Dann kann ich ohne schlechtes Gewissen zuhause bleiben und arbeiten, bis ich eine Betreuung für das kranke Kind gefunden habe. Ein gutes soziales Umfeld und Grosseltern, die in der Betreuung unterstützen können, sind aber nach wie vor eine grosse Hilfe.

Interessiert, als Ingenieurin bei der SBB zu arbeiten und auch am «Bauhöck» teilzunehmen? Erfahre mehr auf unserer Karriereseite und auf dem SBB Stellenmarkt.

Delia Harder arbeitet Teilzeit als Elektroingenieurin bei der SBB, ist Mutter von zwei Kindern und regelmässige Teilnehmerin des «Bauhöcks».

 

#meinzug: Lokführerinnen und Lokführer zeigen ihr Gesicht.

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Steivan Steiner arbeitet seit dem Jahr 2008 als Lokführer bei der SBB. Sein aktueller Arbeitsort ist das Depot Zug. Dabei bedient er vor allen die Linien der Zentralschweiz, fährt aber auch nach Basel, Ziegelbrücke und Winterthur. Steivan hat auf Facebook und Instagram eine Aktion gestartet. Lokführerinnen und Lokführer sollen ein Selfie schiessen und mit dem Hashtag #meinzug versehen.

Steivan, was ist das Ziel der Aktion?
Mein Ziel dieser Aktion ist es, den Pendlern und Zugfans zu zeigen, wer die Züge fährt und das Klischee vom älteren grummligen einsamen Herrn aus der Welt schaffen. Denn immer mehr junge Leute aus vielen unterschiedlichen Berufsgruppen wählen den Beruf des Lokführers oder der Lokführerin.

Wann und wieso ist dir die Idee gekommen?
Am 4. November dieses Jahres, als ich den Interregio Luzern–Zürich fuhr und ich bei der Einfahrt viele Leute auf dem Perron gesehen habe, die probiert haben, vorne reinzuschauen. Auch von Freunden und Bekannten habe ich schon oft gehört, dass es sie wunder nehme, wer denn so «ihren Zug» fahre.

Wie konntest du Kolleginnen und Kollegen motivieren, mitzumachen?
Das hat sich so aus einem Jux ergeben. Ich habe mich vor meinem Zug fotografiert und das Bild auf Facebook gestellt. Danach wurde es schnell ein Selbstläufer, viele Freunde posteten ihre Bilder in mein Profil und schrieben viele gute Kommentare. So wurde der Hashtag #meinzug in die Lokführerwelt getragen.

Die Aktion wurde auf der Facebook-Seite der SBB erwähnt und hat sehr viel positives Echo ausgelöst. Hat dich das überrascht?
Ja sehr! Zuerst hat es mich überrascht, dass die SBB dies überhaupt geteilt hatte. Danach hatte ich mich sehr darüber gefreut, dass es anscheinend eine Aktion ist, die von vielen geschätzt wird. Auch die vielen positiven Kommentare wie «Danke, Ihr macht einen guten Job» haben mich sehr stolz gemacht. In letzte Zeit gab es ja viele negative Schlagzeilen und Kommentare über Verspätungen und Störungen.

Denkst du, dass die Aktion #meinzug etwas verändert? Welche Wirkung würdest du dir wünschen?
Verändern kann ich nicht sagen, aber eventuell gibt es ein Verständnis dafür, dass wir auch nur Menschen sind, die Ihren Job machen. Wir fahren viele Leute von A nach B, haben eine grosse Verantwortung, und wir machen dies mit grossem Ehrgeiz und grosser Motivation. Als Wirkung würde ich mir wünschen, dass einen nicht so viele böse Gesichter am Perron anschauen, wenn man mit dem Zug verspätet einfährt.

Was fasziniert dich am Lokführerberuf?
Das Faszinierende an diesem Beruf sind die Technik, die Maschinen – und diese grosse Verantwortung zu tragen. Jeden Tag am Geschehen dabei zu sein und das Wissen, die Leute sicher von A nach B gefahren zu haben. Die Jahreszeiten und Landschaften so deutlich mitzubekommen und auch zu spüren. Für mich nach wie vor ein Traumberuf.

Du warst früher Koch. Gibt es Parallelen zum Lokführerberuf?
Ausser den Arbeitszeiten gibt es nicht so viele Parallelen. Die Kreativität, die ich früher beim Kochen hatte, hole ich mir in meiner Freizeit. Ich geniesse an der Arbeit bei der Bahn vor allem, dass es geregelter und weniger von Stress geprägt ist. Ich geniesse es, nach Hause zu gehen und dann für meine Familie zu kochen. Es ist mein optimaler Ausgleich.

Danke, Steivan, für Deine Auskünfte!

Anklicken um

Um auf die Bilder zugreifen zu können, benötigst du einen Account bei Facebook oder Instagram. Gib dort in der Suchzeile den Hashtag #meinzug ein. Die Anzahl der Bilder, die du siehst, hängt von den Privatsphäre-Einstellungen ab, die beim Veröffentlichen der Bilder eingestellt wurden.

 

Übernimm auch du die Spitze des Zuges.

Wir suchen angehende Lokführerinnen und Lokführer in der ganzen Schweiz. Während der Ausbildung sind Sie bei uns angestellt und erhalten einen Ausbildungslohn und Sozialleistungen. Ideale Kandidatinnen und Kandidaten haben eine abgeschlossene Berufslehre oder Matura, sind fit in einer zweiten Schweizer Landessprache und bereit, auch unregelmässig zu arbeiten.

Du findest weitere Informationen, offene Ausbildungsstellen und Daten der Informationsveranstaltungen unter sbb.ch/lokpersonal.

Vorbild der Jüngsten.

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Jasmin Ingold kehrt zurück zu den Anfängen ihrer Lehre zur Kauffrau öffentlicher Verkehr. In der Junior Station Schlieren ist sie nun das Vorbild.

Zu Besuch bei Jasmin Ingold, Lernende KVÖV in der Junior Station Schlieren. Schalterarbeit mit Kundin.

Zu Besuch bei Jasmin Ingold, Lernende KVÖV in der Junior Station Schlieren. Schalterarbeit mit Kundin.

«Schliere lacht» steht auf den Plakaten, sie werben fürs grosse Dorffest. Jasmin Ingold lacht auch. Sie wohnt aber nicht hier in Schlieren ZH. Sie erzählt die Anekdote eines Kunden, der an einem Mittwoch wissen wollte, ob der Zug nach Zürich am darauffolgenden Montag Verspätung haben werde. Er fahre dann nämlich an ein Bewerbungsgespräch.

Die 17-Jährige liebt die Begegnungen mit Kunden am Schalter eines Bahnhofs, die Gespräche. Vor wenigen Tagen hat sie ihr drittes Lehrjahr als Kauffrau öffentlicher Verkehr begonnen. Im Bahnhof in Schlieren, so wie sie es sich wünschte. Jasmin Ingold kennt diesen Bahnhof gut, er war vor zwei Jahren der erste Etappenort ihrer Ausbildung. Schlieren ist eine von elf Junior Stations, die fest in der Hand von Lernenden sind. Mit der Unterstützung von Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern betreiben die jungen Leute den Bahnhof weitgehend eigenständig. Sie beraten die Kundinnen und Kunden am Schalter, verkaufen Billette, wechseln und verschicken Geld, nehmen Reisegepäck an. Hinter den Kulissen erstellen sie unter anderem ihre Dienstpläne selbst und erledigen die Buchhaltung. Jasmin Ingold war begeistert, schon zu Beginn der Lehre viel Verantwortung übernehmen zu dürfen. Zu den älteren Lernenden, die sie ins Geschäft einführten, schaute sie auf. «Sie waren meine Vorbilder.» So gut zu werden wie sie, das eigene Wissen und die Erfahrungen weiterzugeben – das wollte sie auch. Sie hat ihr Ziel erreicht. Heute ist sie in der Junior Station das Vorbild.

Jasmins Reisen.

Zu Besuch bei Jasmin Ingold, Lernende KVÖV in der Junior Station Schlieren. Erklärt Pascal Grolimund das System am Schalter.

Zu Besuch bei Jasmin Ingold, Lernende KVÖV in der Junior Station Schlieren. Erklärt Pascal Grolimund das System am Schalter.

Bis zum Abschluss der Ausbildung in knapp einem Jahr wird Jasmin Ingold in Schlieren bleiben. In der Gewerbeschule büffelt sie nicht nur für den Lehrabschluss, sondern auch für die Berufsmatura. Sie hat eine lange Reise mit mehreren Stationen hinter sich. Während der ersten zwei Jahre bleiben die Lernenden jeweils nur sechs Monate an einem Ort. Jasmin Ingold lernte in dieser Zeit den Flughafen Zürich kennen, wo sie am Gate arbeitete, sowie die Regionalen Verkehrsbetriebe Baden-Wettingen. Zug, Flugzeug, Bus: Die Erfahrungen mit diesen Verkehrsmitteln bereichern den Erfahrungsschatz des Teenagers aus dem aargauischen Obersiggenthal. Dennoch war für sie bald einmal klar: Zum Abschluss der Lehre möchte sie zurück zur Bahn, zurück zur SBB, und vor allem zurück an den Schalter. Am Bahnhof in Lenzburg holte sie sich eine Extraportion Berufserfahrung im Verkauf. An den Samstagen war sie jeweils besonders gefordert. Dann kommen die Ausflügler, die eine Beratung wollen. Jasmin Ingold konnte aus dem Vollen schöpfen. «Mit der Familie machen wir immer Ferien in der Schweiz», erklärt sie. «Es freut mich, wenn ich meine Kenntnisse über die Schweiz bei der Beratung einbringen kann.» Beim nächsten Kunden an diesem Nachmittag in Schlieren sind aber auch andere Kenntnisse gefragt. Der Mann möchte in der 1. Klasse nach Lyon fahren, von wo aus er sich auf eine Kreuzfahrt begibt. Jasmin Ingold stellt ihm das Billett aus: Für die Strecke in der Schweiz einen Klassenwechsel, da er ein GA 2. Klasse besitzt, für Frankreich ein Billett in der 1. Klasse, und das alles zum Seniorentarif. Auch einen Fahrplan druckt ihm Jasmin Ingold noch aus. Zufrieden verlässt der Kunde die Schalterhalle.

Berufsalltag unter Gleichaltrigen.

Zu Besuch bei Jasmin Ingold, Lernende KVÖV in der Junior Station Schlieren. In der Pause mit Florian Wehmann.

Zu Besuch bei Jasmin Ingold, Lernende KVÖV in der Junior Station Schlieren. In der Pause mit Florian Wehmann.

Doch manchmal kommen auch die Unzufriedenen. Kunden, die ihren Ärger über die Billettpreise, verpasste Anschlüsse und mangelnde Sitzplätze an den Mitarbeitenden am Schalter auslassen. Jasmin Ingold kann das wegstecken: «Ich nehme es nicht persönlich.» Sie hat im Lauf der Ausbildung gelernt, gelassener und selbstsicherer aufzutreten. Kam sie früher ins Schwitzen, wenn sie ein Kundenanliegen nicht gleich beantworten konnte, reagiert sie heute cool: «Man kann nicht immer alles wissen. Selbst Ausgelernte müssen manchmal etwas nachschlagen.» Zeit für eine Pause. Im Pausenraum sitzt bereits Florian Wehmann, auch er ein Lernender im 3. Jahr, und isst Spaghetti mit Tomatensauce. Jasmin Ingold zieht den Hörnlisalat vor, der von gestern übrig geblieben ist. Jeden Tag kocht ein Lernender für die ganze Truppe. «Das ist auch eine Spezialität der Junior Station» sagt Jasmin Ingold. Sie und Florian Wehmann sind sich einig: Es ist toll, den Berufsalltag vor allem mit Gleichaltrigen zu verbringen. Die Vorstellung, dass in einer Junior Station hinter den Kulissen Partystimmung herrsche, sei allerdings völlig falsch. Es gebe zwar ab und zu private Gespräche, und es werde auch manchmal gescherzt. «Aber das ist ja überall so – auch dort, wo vor allem Erwachsene arbeiten.» Die Lernenden in einer Junior Station müssen sich ins Zeug legen. Der Bahnhof muss funktionieren, die Zielvorgaben gilt es zu erreichen. «Und nicht zu vergessen sind die kleinen Routineaufgaben», sagt Jasmin Ingold und zeigt auf die Magnetwand mit den blauen Kärtchen. «Prospekte in der Schalterhalle auffüllen» und «Vorräte beim Schalter kontrollieren» steht zum Beispiel darauf. Wer gerade Zeit hat, erledigt eine Aufgabe und nimmt das Kärtchen von der Wand. Alle packen mit an, alle fühlen sich mitverantwortlich. Unangenehmes auf andere abzuwälzen liegt nicht drin. «Hier lernt man eben auch, sich zu wehren und sich durchzusetzen», sagt Jasmin Ingold – und lacht.

Der Origninaltext ist in der SBB Mitarbeiterzeitschrift  «Unterwegs», Ausgabe 7/2015, erschienen.
Text: Evelyne Reber| Fotos: Daniel Winkler

Im Ballbad bei der Deutschen Bahn – als Trainee in Berlin.

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Was für eine Aussicht, denke ich mir, als ich aus dem 24. Stock «des Towers», dem Hauptsitz der Deutschen Bahn über Berlin blicke. Hier werde ich also die nächsten vier Monate verbringen. Was für eine riesige Stadt und was für eine einmalige Möglichkeit.

Seit September 2014 bin ich Business Trainee bei der SBB. Das Trainee Programm der SBB sieht vier Förderstellen vor, wobei die dritte Förderstelle in einem Partner- oder Tochterunternehmen im In- oder Ausland (Europa) absolviert werden kann. Ziemlich rasch war für mich klar, dass ich meine dritte Förderstelle bei der Deutschen Bahn absolvieren möchte um Einblicke in Europas grösstes Bahnunternehmen (310 000 Mitarbeitende) und eine andere Arbeitskultur gewinnen zu können.

Tower der Deutschen Bahn in Berlin

Ein massgeschneidertes Programm.

Auf Grund meines  Psychologiestudiums und meinem Interesse an Personalthemen, suchte ich nach einer Stelle in diesem Arbeitsgebiet. Einige E-Mails und Telefonate später wurde bereits ein spannendes Programm in der Personalentwicklung und -strategie bei der Deutschen Bahn in Berlin zusammengestellt.

Eher mühsam gestaltete sich dagegen die Suche eines WG-Zimmers in Berlin. Der Wohnungsmarkt schien sehr umkämpft zu sein in Berlin. In letzter Minute fand ich dann doch noch ein WG-Zimmer im hippen Quartier Friedrichshain und wohnte und arbeitete nun plötzlich in einer Weltstadt.

Nach meinem Start im 24. Stock des Towers ging es bereits am zweiten Tag an einen neuen, nicht weniger eindrucksvollen Arbeitsort in Potsdam, ca. 30 Minuten von Berlin entfernt. Dort lernte ich die DB Akademie im alten Kaiserbahnhof (Wilhelm II) kennen. Die Akademie verantwortet die Qualifizierung von Führungskräften im DB-Konzern und ist die zentrale Schulungs- und Kommunikationsplattform für obere Führungskräfte. Sie ist vergleichbar mit dem Centre Löwenberg der SBB, wobei die DB Akademie nur den oberen Führungskräften vorbehalten ist.

Der Alte Kaiserbahnhof in Potsdam, in welchem die DB Akademie untergebracht ist.

Konferenz im Hofzug von Königin Auguste.

Als ich das erste Mal vor dem Anwesen stand und die Morgensonne das Gebäude erstrahlen liess, war ich ziemlich baff. Wenn da nicht ein ganz kleines DB-Zeichen beim Klingelschild zu sehen gewesen wäre, hätte ich angenommen es handle sich um ein Grundstück des deutschen Hochadels.

Auch von innen wirkte das Gebäude äusserst imposant. Der Bahnhof und die Gleishalle wurden komplett saniert und wieder nach altem Vorbild detailgetreu aufgebaut. Nun befinden sich in der Gleishalle zwei transparente, gläserne Kuben, welche als Seminarräume dienen, sowie zwei restaurierte Reisezugwagen (aus dem Hofzug der Königin Auguste Victoria, sowie ein preussischer Schnellzugwagen aus dem Jahre 1912), die als Konferenzräume genutzt werden können.

Die folgenden zwei Wochen unterstütze ich das Team in der Akademie und war jedes Mal wieder beeindruckt, wenn ich morgens das Tor zu dem UNESCO-Weltkulturerbe passierte.

Nach meiner Zeit in Potsdam ging es zurück in den Tower. Für die folgenden sechs Wochen lernte ich die Mitarbeiterentwicklung, das Talentmanagement und International Assignement kennen. Das International Assignement ist für die Beratung und Betreuung der für die DB im Ausland tätigen Mitarbeitenden und Führungskräfte zuständig. So beispielsweise auch für die Mitarbeitenden des Joint Venture der DB und Ethihad Rail, welches die Entwicklung des Schienengüterverkehrs in den Vereinigten Arabischen Emiraten vorantreibt. Ich war erstaunt wie komplex und spannend die Betreuung und die steuerrechtlichen Herausforderungen der Mitarbeitenden vor Ort sind.

Fit für die Arbeitswelt 4.0.

Nach zwei Monaten «Tour durch die Personalentwicklung» wechselte ich in die Personalstrategie. Ein aktuelles Thema in der Personalstrategie ist die Vorbereitung auf zukünftige Arbeitswelten (2030) und die Auswirkungen der Digitalisierung und Technologisierung auf die Mitarbeitenden der DB. Dazu wurde die Initiative Arbeitswelten 4.0 ins Leben gerufen, an welcher ich während meiner Zeit in der Personalstrategie mitarbeiten durfte.

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Workshop im d.lab zu den neuen Arbeitswelten.

Ziel der Initiative Arbeitswelten 4.0 ist es, die arbeitstechnische Zukunft für die DB anschaulich und greifbar zu machen und konkret umzusetzen, um auf das digitale Morgen vorbereitet zu sein. Dies geschieht mit der Hilfe eines Netzwerks aus internen und externen Experten.

Im kreativen Herz der DB.
In verschiedenen Workshops wurden neue Arbeitswelten entworfen und daraus resultierende Herausforderungen abgeleitet, sowie mögliche Herangehensweisen für die Zukunftsszenarien entwickelt.

Einer der Workshops, den ich besuchte, gab einen kleinen Vorgeschmack auf mögliche zukünftige Arbeitswelten. Er fand im d.lab des Personenverkehrs der DB in Frankfurt statt: Ein Kreativraum, wo auf rund 100 Quadratmetern  eine «Start-up-Atmosphäre» geschaffen wurde. Da fand ich Kinositze, eine Sportsbar, einen Kicker (Töggelikasten), ein Ballbad (wie in der Kinderecke bei Ikea), sowie Bastelmaterial und Lego vor, um aus Ideen sogleich auch anfassbare Prototypen entwickeln zu können. In den zwei Monaten in der Personalstrategie lernte ich viel Neues über zukünftige Arbeitstrends, erfuhr welche Rolle Google-Brillen und Exoskelette womöglich bald spielen könnten und begriff, was eine VUCA-Welt ist. Ich bin sehr gespannt, wie sich die Initiative und vor allem die daraus hervorgehenden Prototypen entwickeln werden und welche Trends auch wirklich eintreten werden.

d.lab_2

Farben fördern die Kreativität. Das d.lab setzt auf farbige Teppiche und Sitzgelegenheiten.

Neben dem Arbeiten bei der DB entdeckte ich natürlich auch Berlin. Das Angebot an kulturellen Veranstaltungen, Partys, Events und Restaurants ist unbegrenzt und auch nach vier Monaten hatte ich noch lange nicht alles besucht, probiert und angeschaut. Berlin ist mir mit all seiner Ruppigkeit, seinem Grau und Dreck sehr ans Herz gewachsen. Eine Rückkehr in diese lebendige, kreative und verrückte Stadt ist bereits geplant…

Interessiert am Trainee Programm oder einem anderen Berufseinstieg bei der SBB? Informiere dich jetzt auf unserer Website und besuche uns dieses Jahr an einem der zahlreichen Anlässe.

 

Tobias Godet, 28, hat an der Universität Basel den Bachelor in Psychologie abgeschlossen und danach an der Universität Zürich den Master in Psychologie mit Nebenfach Recht absolviert. Während und nach seinem Studium hat er bei Hoffmann-La Roche im Learning & Development gearbeitet. Seinen ersten Berufswunsch Kriminalpsychologe zu werden, verwarf er zu Gunsten des Traineeprogramms bei der SBB. Dies hat er bis heute nicht bereut.
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